Berlin Datenschutzpanne bei der Piratenfraktion
Berlin (RPO). Bei der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat es eine Datenschutzpanne gegeben. Der Parlamentarische Geschäftsführer Martin Delius versandte am Sonntag eine E-Mail an 252 Bewerber für eine Anstellung bei der Fraktion. Dabei habe er das als CC bezeichnete "Kopie"-Feld statt des BCC-Feldes für "Blindkopie" genutzt. In der Folge habe jeder Empfänger die elektronischen Postadressen aller anderen Bewerber einsehen können.
Delius räumte gegenüber dem "Tagesspiegel" einen "schlimmen Fehler" ein. Als einen Grund für die Panne gab er die derzeit hohe Arbeitsbelastung an. In dem Schreiben an die Bewerber ging es um den Auswahlprozess für die Stelle. Inzwischen sei der zuständige Administrator gebeten worden, einen Filter in den E-Mail-Server der Fraktion einzubauen. Laut Zeitung entschuldigte sich Delius bei den Betroffenen.
Geschäftsführer räumt Datenschutzpanne ein
"Mir ist völlig bewusst, dass es sich hierbei um einen Verstoß gegen die individuelle informationelle Selbstbestimmung der Empfänger handelt, denn diese haben ihre Bewerbungen mit ihrer persönlichen E-Mail-Adresse nicht der Öffentlichkeit, sondern der Piratenfraktion geschickt", schreibt Delius in seiner Entschuldigung. In ersten Online-Reaktionen äußerten zum Teil anonym auftretende Internetnutzer vorwiegend Verständnis für die Panne. Andere reagierten mit Spott und erteilten technische Ratschläge.
Zahlreiche Stellenausschreibungen
Die Berliner Piraten waren bei der Abgeordnetenhauswahl im September überraschend auf 8,9 Prozent der Stimmen gekommen und zogen aus dem Stand erstmals in des Landesparlament ein. Dort sind sie mit 15 Abgeordneten vertreten. Nun muss das Fraktionsumfeld mit Personal dort erst aufgebaut werden.