Vita in Bildern Das ist Ex-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht
Seit Dezember 2021 war Christine Lambrecht (SPD) Verteidigungsministerin im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz. Von 2019 bis 2021 hatte sie das Amt als Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz inne und leitete seit Mai 2021 zusätzlich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Am 16. Januar hat sie ihren Rücktritt angekündigt. Wir stellen die Politikerin vor.
Christine Lambrecht wurde am 19. Juni 1965 in Mannheim (Baden-Württemberg) geboren. Sie wuchs in Viernheim auf und besuchte das dortige Gymnasium.
Nach dem Abitur (1984) und dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Mannheim und Mainz (1984 - 1992) legte sie ihr erstes und zweites Staatsexamen ab (1992, 1995).
Lambrecht absolvierte nach ihrem zweiten juristischen Staatsexamen einen Aufbaustudiengang zur Magistra der Verwaltungswissenschaften an der Deutschen Verwaltungshochschule in Speyer und war bis 2021 als selbstständige Rechtsanwältin in Viernheim tätig.
Die Politikerin trat schon als Schülerin vor ihrem Abitur in die SPD ein (1982). Ihr Weg in den Bundestag (seit 1998) führte über Ämter als Stadtverordnete, Stadtverordnetenvorsteherin in Viernheim und Kreistagsabgeordnete, Mitglied des SPD Bezirksvorstandes und Landesvorstandsmitglied der Hessen SPD.
Von 2009 - 2018 bekleidete sie Ämter in der SPD-Bundestagsfraktion und im Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion.
Von 2018 bis 2109 war Lambrecht (v.li.) Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen. Hier im Bild mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (v.re., CDU) bei einer Fragestunde im Bundestag.
In der Großen Koalition, dem Kabinett Merkel IV, wurde sie im Juni 2019 zur Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz ernannt. Sie folgte auf Katarina Barley, die ins EU-Parlament wechselte. Lambrecht war bis Dezember 2021 Justizministerin.
Im Mai 2021 übernahm die SPD-Politikerin auch das Amt von Franziska Giffey (SPD) als Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Giffey war wegen der Plagiatsaffäre um ihre Dissertation von ihrem Ministeramt zurückgetreten. Im Bild mit Anne Rolvering (re.), Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung bei der Eröffnung eines digitalen Zukunftsforum.
Nach der Bundestagswahl 2021 wurde Lambrecht (re.) im Dezember 2021 im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz (Mitte, SPD) zur Bundesministerin der Verteidigung berufen.
Die Verteidigungsministerin ist geschieden. Von 2015 bis 2019 war die SPD-Politikerin mit Hans-Joachim Hacker verheiratet, der ebenso wie sie Bundestagsabgeordneter war, aber seit 2018 ordentliches Mitglied der G-10-Kommission ist. Hacker war von 2002 bis 2005 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Christine Lambrecht hat einen Sohn namens Alexander (*2000). Über ihn hat sie der Wochenzeitung „Die Zeit“ im Jahr 2001 gesagt: "Mein Sohn ist im Bundestag groß geworden." Und: "Bis er sechs Monate alt war, habe ich ihn mit in die Fraktionssitzungen und in Ausschüsse genommen."
Der Druck und die Herausforderung war für die Verteidigungsministerin groß in Zeiten von Krieg und Krisen. Sie fand nie richtig ins Amt schreibt unser Korrespondent im Berliner Parlamentsbüro, Holger Möhle.
Im Mai 2022 sorgte sie für Schlagzeilen, weil sie ihren Sohn in einem Regierungshubschrauber mitgenommen hatte, kurz bevor sie auf der für Luxusurlaube bekannten Insel Sylt eine Oster-Auszeit antrat. Rechtlich war wohl alles korrekt...
... , es hagelte aber Kritik, als die Details der Reise durch einen Bericht des „Business Insider“ bekannt wurden. Es sind nicht nur die hämischen Kommentare im Internet, die sich am 9. Mai 2022 um den Begriff „Helikopter-Mutter“ drehen, der eigentlich einen übergriffig-wohlmeinenden Kontrollzwang in der Erziehung beschreibt. „Das zeugt von mangelndem Fingerspitzengefühl“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU) in Berlin. Der Vorgang habe „ein Geschmäckle“, wie man in seiner Heimat sage. „Es gibt Dinge, die sind verboten. Und es gibt Dinge, die macht man einfach nicht.“
Am 16. Januar hat Lambrecht nach mehreren Rücktrittsforderungen Bundeskanzler Olaf Scholz (beide SPD) um Entlassung gebeten. „Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu“, schreibt Lambrecht demnach.