Fotos Das ist Michael Naumann
Michael Naumann heißt der Spitzenkandidat der SPD in Hamburg. Wir portraitieren den SPD-Politiker in zwölf Punkten.
Familiärer Hintergrund
Naumann wurde am 8. Dezember 1941 als Sohn eines Rechtsanwalts in Köthen geboren. Seit 2005 ist Naumann in zweiter Ehe mit der Ärztin Marie Warburg verheiratet. Aus erster Ehe hat er zwei erwachsene Kinder.
Ausbildung
Der Spitzenkandidat der Hamburger SPD studierte nach dem Abitur Politik, Geschichte und Philosophie in Marburg, München und am Queen's College in Oxford. 1969 promovierte Naumann, 1980 folgte die Habilitation.
Journalistische Karriere
Naumann begann 1969 als außenpolitischer Redakteur beim "Münchner Merkur", 1970 wechselte er zur Wochenzeitung "Die Zeit", deren (berurlaubter) Mit-Herausgeber er ist und deren Chefredakteur er war, bis Giovanni di Lorenzo ihn ablöste.
Kosmopolit Naumann
Michael Naumann studierte in Marburg und München, später auch an der britischen Eliteuni Oxford. Für "Die Zeit" war er von 1981 bis 1982 Auslandskorrespondent in Washington. Zwischendurch habilitierte er an der Uni Bochum. In den folgenden Jahren war er unter anderem beim "Spiegel" und beim Rowohlt-Verlag, 1995 gründete Naumann in New York den Verlag "Metropolitan Books".
Politischer Quereinsteiger
Im Oktober 1998 berief Bundeskanzler Gerhard Schröder Naumann ohne Bundestagsmandat als Beauftragen der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien. Nach einer Gesetzesänderung wurde er Staatsminister für Kultur und Medien.
Spitzenkandidatur in Hamburg 2008
Als klar war, dass der ehemalige Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau eine erneute Kandidatur ausschloss, schlug der kommissarische SPD-Landesvorstand Michael Naumann als SPD-Spitzenkandidaten und Herausforderer von Ole von Beust vor.
Naumanns Thema
Bildung: "Die soziale Spaltung reflektiert die Krise des Bildungssystems und verschärft sie zugleich", sagt er. Der SPD-Politiker will die Gebühren für Kindertagesstätten, Schulen und Universitäten abschaffen und macht sich für den Mindestlohn stark. Auch kritisiert er die Privatisierungspolitik des derzeitigen Bürgermeisters.
Protégé Gerhard Schröder
Zu Naumanns Wahlkampfauftakt in Hamburg hat die SPD Altkanzler Schröder aufgeboten. Ganz wie früher sprach Schröder ohne Manuskript, bewarb seine Ex-Kulturstaatsminister. "Ich möchte gern dabei sein, wenn am 24. Februar hier eines klar ist: Der Senat von Ole von Beust ist Geschichte und Michael Naumann wird Erster Bürgermeister dieser tollen Stadt."
Aufstieg eines Neulings
Vor einem Jahr war Naumann in Hamburg kaum bekannt. Inzwischen wollen ihn fast so viele Bürger an der Spitze des Rathauses sehen wie Ole von Beust. Könnten sie ihren Ersten Bürgermeister direkt wählen, würden derzeit rund 50 Prozent für von Beust und 43 Prozent für Naumann stimmen.
Das sagt Naumann über die Hansestadt
Auf die Frage, was Naumann zum Wowereit-Slogan "Berlin ist arm, aber sexy" sagt, antwortet der SPD-ler: "Hamburg ist solider und schöner."
Verbaler Ausrutscher I
2004 wurde Naumann wegen Beleidigung des Staatsanwalts Karge zu einer Geldstrafe von 9000 Euro verurteilt. Naumann hatte in einer Fernsehsendung zum Skandal um Michel Friedman den ermittelnden Staatsanwalt als "durchgeknallt" bezeichnet.
Verbale Ausrutscher II
Seine politischen Gegner halten Naumann regelmäßig Versprecher und Verwechslungen vor. Bei seinem aktuellsten Versprecher hofft Naumann auf das Verständnis der Wähler. In dem TV-Duell mit von Beust blieb Naumann in seinem Schlussstatement bei dem Thema "Stundenpläne entrümpeln" hängen. Er brachte erst "Studienpläne", dann "Schulpläne" und dann "Schulpläne entrümpeln" heraus, entschuldigte sich - und hatte völlig den Faden verloren.
Und sonst so?
In seiner Freizeit segelt Naumann gern oder fährt mit dem Motorrad. Außerdem liest er gern.