Fotos Das ist die ehemalige Linke-Vorsitzende Gesine Lötzsch
Gesine Lötzsch tritt als Parteichefin der Linkspartei zurück. Die auch innerparteilich umstrittene Vorsitzende begründete den Schritt am späten Dienstagabend mit einer Erkrankung ihres Mannes. Ein Blick auf ihren Werdegang.
Knapp eine Woche vor dem Mauerbau am 7. August 1961 in Ostberlin geboren, studierte Lötzsch von 1980 bis 1985 an der Humboldt-Universität für das Lehramt in Deutsch und Englisch.
Weil die PDS seinerzeit bundesweit an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, musste die verheiratete zweifache Mutter die Partei zusammen mit der ebenfalls direkt gewählten Petra Pau als Frauen-Duo im Bundestag vertreten.
Nach der Promotion war die Philologin weiter an der Uni tätig, bevor ihre politische Karriere begann: von 1984 bis 1990 Mitglied der SED, seit 1990 Mitglied der PDS.
In einer typischen Ochsentour durchlief sie verschiedene Stationen im Landesvorstand der PDS. Nach dem dreijährigen Einsatz als Fast-Einzelkämpferin im Bundestag wurde sie 2005 zur Stellvertreterin Oskar Lafontaines und Gregor Gysis im Vorsitz der Fraktion der Linken gewählt.
Lötzsch ist für die Linke eine Vorzeigefrau: Drei Mal hintereinander gewann sie ihren Ostberliner Wahlkreis, erstmals 2002. Damals wurde sie zum ersten Mal Abgeordnete des Bundestags.
Stolz ist Lötzsch auch darauf, auf dem Parteitag in Erfurt im Oktober vergangenen Jahres der Linken das erste Programm gegeben zu haben. "Unser Programm ist eine Kampfansage gegen das herrschende Establishment", sagte sie.
Lötzsch ist eher introvertiert, mag das Rampenlicht und die damit verbundene Show nicht allzu gern. Lieber agiert die Bibelsammlerin unauffällig, aber umso erfolgreicher im Hintergrund, immer um Integration von West und Ost, Linken und noch Linkeren, Männern und Frauen bemüht.