Ampel-Politik in der Energiekrise Eine Frage der Gerechtigkeit

Analyse | Berlin · Die Ampelkoalition wollte „Mehr Fortschritt wagen“. Doch vielen Menschen droht in der Energiekrise der soziale Abstieg. Die Parteien wollen das ganz unterschiedlich lösen. Und das wird zunehmend zum Problem.

 Der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Wahlkampf 2021 mit dem Versprechen von mehr Respekt angetreten. Was ist davon noch übrig?

Der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist im Wahlkampf 2021 mit dem Versprechen von mehr Respekt angetreten. Was ist davon noch übrig?

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Auf den ersten Blick klingt alles so stimmig. Finanzminister Christian Lindner (FDP) will die Gerechtigkeit des deutschen Steuersystems stärken und dafür sorgen, dass es „von allen als fair empfunden wird“. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck ist auf mehr Fairness aus. Bei einem Bürgerdialog rief der Grünen-Politiker kürzlich der Menge entgegen, man müsse die Gelder dahin geben, „wo die Menschen in existenzieller Not sind“. Und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist mit dem Versprechen von mehr Respekt angetreten und beteuert nun, dass niemand in Deutschland in der aktuellen Krise alleine gelassen werde. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, die drei Ampel-Partner zögen an einem Strang, um das Land gemeinsam zu einem gerechteren zu machen.