CSU-Parteitag Markus Söder als Meister der virtuellen Inszenierung

Analyse | München · Die Absage des gewöhnlichen Parteitages im Dezember nutzte die CSU, um Möglichkeiten und Grenzen eines Online-Delegiertentreffens auszutesten. Das Experiment gelang. Auch weil sich der Vorsitzende perfekt darauf einstellte und neben neuen Nachrichten auch subtile Botschaften setzte.

 Markus Söder sitzt beim virtuellen Parteitag vor seiner Rede in seinem Büro in der CSU-Landesleitung.

Markus Söder sitzt beim virtuellen Parteitag vor seiner Rede in seinem Büro in der CSU-Landesleitung.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Eigentlich wollte Markus Söder im Corona-Jahr 2020 das letzte Wort haben. Erst wählt die CDU kurz vor Nikolaus den neuen Vorsitzenden, dann lädt der CSU-Chef einen Tag vor dem dritten Advent seine Basis zum Heimspiel-Parteitag in seine Heimatstadt Nürnberg ein. So war es geplant und vorbereitet. Doch die steigenden Infektionszahlen mit den absehbar zunehmenden Einschränkungen für Präsenzveranstaltungen ließen es der Parteiregie ratsam erscheinen, von der analogen Zusammenkunft Abstand zu nehmen. Aber kann virtuell gelingen, was bei Christsozialen gewöhnlich mit krachledernder Stimmung verbunden wird?