Söder angeblich Nachfolger CSU dementiert Seehofers Abgang als Ministerpräsident

München · Der Machtkampf in der CSU scheint entschieden zu sein - oder auch nicht: Während mehrere Medien berichten, CSU-Chef Horst Seehofer werde das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten an seinen Rivalen Markus Söder abgeben, dementiert die Partei entsprechende Meldungen.

 Markus Söder (l.) und Horst Seehofer.

Markus Söder (l.) und Horst Seehofer.

Foto: dpa, kne kno req sja

Über den Wechsel berichten der "Bayerische Rundfunk" und die "Bild"-Zeitung. Der 68-jährige Seehofer wolle demnach aber Parteichef bleiben.

Die CSU hat die Meldung des Bayerischen Rundfunks dementiert. Die Meldung sei "total falsch", sagte ein Sprecher. Über Twitter berichtete der BR anschließend unter Berufung auf neue Informationen, dass unklar sei, ob sich Seehofer dieser Lösung anschließe.

Am Donnerstagabend kommt der Partei-Vorstand zusammen. Am Mittag trat Seehofer in München bereits mit der einflussreichen CSU-Landtagsfraktion zu einer Sondersitzung zusammen, um über die Koalitions-Sondierungen in Berlin zu berichten.

Erst Anfang Dezember will der CSU-Vorstand offiziell eine Empfehlung zur künftigen Personalaufstellung beschließen. Dies kündigte Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer im Anschluss an die Sitzung an. "Er (Seehofer) wird in den nächsten Tagen mit allen Beteiligten, der Partei, aber auch der Fraktion Gespräche führen", betonte Kreuzer. Seehofers Vorschlag sei in der Fraktion in allen Wortmeldungen "sehr begrüßt worden". Es habe keine Kritik gegeben. "Über Namen und Personen wurde nicht gesprochen."

In der Landtagsfraktion gilt der bayerische Finanzminister Markus Söder als Favorit auf die Nachfolge Seehofers als Ministerpräsident. Seehofer sagte, er habe zu Söder seit Mittwochabend "intensiven Kontakt". Zu Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner äußerte sich Seehofer hingegen nicht.

Medienberichten zufolge sprach sich Aigner für eine Urwahl in der CSU über den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr aus. Bei solch einer Urwahl würde sie den Berichten zufolge selbst auch als Kandidatin antreten.

Seehofer steht nach dem schlechten Abschneiden der CSU bei der Bundestagswahl mit nur noch 38,8 Prozent der Stimmen unter Druck. Die Situation ist zudem angespannt, weil im Herbst kommenden Jahres Landtagswahlen in Bayern anstehen und viele in der Fraktion den Verlust der absoluten Mehrheit fürchten.

(csr)
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