Vorstellung des Bayernplans CSU-Chef Seehofer nennt Kanzlerin Merkel "Stabilitätsanker"

München · Ungeachtet der Differenzen in der Flüchtlingspolitik hat CSU-Chef Horst Seehofer bei der Vorstellung des Bayernplans seiner Partei eine Lobeshymne auf Bundeskanzlerin Angela Merkel angestimmt.

 CSU-Parteichef Horst Seehofer.

CSU-Parteichef Horst Seehofer.

Foto: afp

"Es gibt in ganz Europa und in Deutschland ohnehin nur eine einzige Persönlichkeit, die weltweit anerkannt ist, die die freie Welt zusammenhält, die in Europa Gewicht hat", sagte Seehofer am Sonntag in München. "Das ist unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel. Deshalb unterstützen wir sie."

Merkel sei ein "Stabilitätsanker", fuhr der bayerische Ministerpräsident fort. Aus eigener Erfahrung könne er sagen, dass sie "ungeheuer führungsstark" sei. Meistens lasse er sich "nur etwas von mir selbst sagen. Aber bei Angela Merkel mache ich eine Ausnahme." Außerdem betonte Seehofer das "starke Band" von inhaltlichen Gemeinsamkeiten, das CDU und CSU verbinde.

Merkels Flüchtlingspolitik hatte zu einem schweren Zerwürfnis zwischen den Schwesterparteien geführt und auch das persönliche Verhältnis zwischen der Kanzlerin und Seehofer stark belastet. Auf dem CSU-Parteitag im November 2015 kanzelte der bayerische Ministerpräsident Merkel öffentlich ab. In den vergangenen Monaten rauften sich CDU und CSU wieder zusammen, bei einem "Friedensgipfel" Anfang Februar in München wurde Merkel zur gemeinsamen Kanzlerkandidatin der Union ausgerufen.

Der vergangenen Montag von der CSU-Spitze beschlossene Bayernplan ergänzt das gemeinsame Wahlprogramm der Union. Die Christsozialen brachten in dem Papier Themen unter, bei denen sich sich auf keine gemeinsame Linie mit der Schwesterpartei CDU einigen konnten. Dazu zählen vor allem die von der CSU geforderte und von Merkel strikt abgelehnte Obergrenze bei der Zuwanderung von Flüchtlingen sowie die Mütterrente und Volksentscheide auf Bundesebene.

(mro/AFP)
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