Bayern-Spiele, Starkbierfeste und Hochschulen betroffen Bayern untersagt Veranstaltungen mit mehr als tausend Besuchern

München · Im Kampf gegen das Coronavirus geht Bayern einen weitreichenden Schritt. Ministerpräsident Markus Söder hat angekündigt, dass Großveranstaltungen mit mehr als Tausend Besucher nicht mehr stattfinden werden. Das betrifft auch zahlreiche Sportevents.

 Markus Söder am Dienstag. Vor der Kabinettsitzung desinfizierte sich der Regierungschef die Hände.

Markus Söder am Dienstag. Vor der Kabinettsitzung desinfizierte sich der Regierungschef die Hände.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Die bayerische Staatsregierung hat wie erwartet Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern zunächst bis Ende der Osterferien (einschließlich 19. April) untersagt. Diese werden "nicht mehr zugelassen, das betrifft auch die ganzen Sportveranstaltungen", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in München.

Davon betroffen sind unter anderem Heimspiele des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München, darunter das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Chelsea in der kommenden Woche (18. März) und das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am 31. März in Nürnberg gegen Italien. Hier könnte es wie in Dortmund oder Mönchengladbach zu Geisterspielen kommen. Ebenfalls betroffen sind die Pre-Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga, Begegnungen der Basketball-Bundesliga oder der Handball-Bundesliga.

"Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber doch zu sehr ernsthafter Sorge", betonte Söder: "Für uns steht Sicherheit an oberster Stelle." Die Politik lege Wert darauf, "dass es keine Tricksereien gibt nach dem Motto: Wir lassen ein paar Reihen frei und versuchen auf 998 zu kommen."

Betroffen von einem Verbot seien auch die in Bayern in der Fastenzeit beliebten Starkbierfeste. "Das muss jetzt nicht gefeiert werden", sagte Söder. Starkbier könne auch in einigen Monaten getrunken werden.

Alle staatlichen Theater, Konzertsäle und Opernhäuser in Bayern schließen ab Mittwoch bis ebenfalls Ende der Osterferien. Außerdem wird der eigentlich bereits am Montag anstehende Semesterbeginn an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie Kunst- und Musikhochschulen auf den 20. April verschoben.

Söder kündigte zudem an, er selbst werde vor der bayerischen Kommunalwahl am Sonntag keine Wahlkampfveranstaltungen mehr aufsuchen. Die Kommunalwahl als solche werde aber stattfinden. Söder sprach sich auch gegen pauschale Schulschließungen aus. Derzeit seien 52 Schulen in Bayern geschlossen, es werde weiter im Einzelfall geprüft. "Wir wollen, dass die öffentliche Ordnung erhalten bleibt", sagte der Ministerpräsident.

Auch bei Veranstaltungen mit 500 bis 1000 Besuchern sei "größte Zurückhaltung" geboten, im Zweifel gelte: "Lieber absagen."

(mja/SID/AFP)
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