Nach den Corona-Protesten Was zu erwarten war

Analyse | Berlin · Mit Ansage haben die Teilnehmer der Corona-Proteste die Auflagen der Gerichte ignoriert. Rechtsradikale nutzten die Demonstration für ihre Zwecke. Ein Vorfall am Reichstag wirft Fragen zum Umgang mit den Protestgruppen auf.

 Demonstranten stehen auf der Straße des 17. Juni.

Demonstranten stehen auf der Straße des 17. Juni.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Als Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) in der vergangenen Woche versuchte, ein Verbot der Demonstrationen am Wochenende durchzusetzen und Berlin davor zu schützen, eine Bühne für „Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten“ zu werden, war das nicht der Anfang einer Massenbewegung im Internet. Wochenlang hatten rechte bis rechtsextreme  Gruppierungen in einschlägigen Portalen dazu aufgerufen, sich den Protesten anzuschließen, die offiziell die Stuttgarter Initiative „Querdenken 711“ angemeldet hatte. Die Behörden wussten das, sie konnten von der kruden Mischung aus Radikalen, Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern, Familien und anderen Gruppen am Samstag in Berlin nicht überrascht sein. Auch nicht davon, dass Rechtsradikale versuchen würden die größtenteils friedlichen Proteste zu unterwandern und sie für sich zu vereinnahmen.