Was haben Annegret Krarmp-Karrenbauer und Jens Spahn gemeinsam? Offenbar eine Vorliebe für Vasen mit großen Blumensträußen. Beide Politiker gaben aus ihrer Corona-Quarantäne Interviews - wie viele ihrer Kollegen auch. Diese meist leicht verpixelten Gespräche zur Hauptsendezeit transportieren mehrere Botschaften zeitgleich: Die Regierung arbeitet, man hat die Lage im Griff, auch wenn Minister von zu Hause arbeiten müssen. Offenbar zur Wahrung einer gewissen Würde und Förmlichkeit stehen eben jene Blumenvasen mit im Bild. Was ein wenig verwundert, würde man selbst wahrscheinlich eher zuletzt an frische Blumen fürs Wohnzimmer denken, wenn man Angehörigen oder Nachbarn Einkaufszettel in die Hand drücken muss. Interessant ist auch, dass der Erkrankte Spahn sich mit Strickjacke aufnehmen ließ, während Außenminister Heiko Maas, der sich gefühlt in Dauerquarantäne befindet, meist im seriösen Sakko zu sehen ist. Und auch der Ort der Quarantäne von Politikern bietet Anlass zu Diskussionen: AKK, wie die Verteidigungsministerin genannt wird, entschied sich, ihre Quarantänezeit unter spartanischen Bedingungen - so stellte es jedenfalls ihr Ministerium dar - zu verbringen. Kramp-Karrenbauer wohne im Ministerium in Berlin, dort habe sie ein „kleines Kämmerlein und eine Nasszelle", so ihr Sprecher. Für das „Kämmerlein" zahle sie „selbstverständlich" auch Miete. Hoffentlich gebe es im Kämmerlein zumindest einen Fernseher, scherzte ein Kabinettskollege.