Corona-Infektionsketten Patientenschützer warnen vor Stopp der Nachverfolgung

Berlin · Berlin hat angesichts der rapide ansteigenden Corona-Fälle die Bürger aufgerufen, sich selbst um Isolierung und Infektionsketten zu kümmern. Die Gesundheitsämter könnten das nicht mehr leisten. Patientenschützer warnen vor den Folgen für die Hochrisikogruppen.

Soldaten der Bundeswehr helfen in einem Hamburger Gesundheitsamt bei der Suche nach Kontaktpersonen von Infizierten.

Soldaten der Bundeswehr helfen in einem Hamburger Gesundheitsamt bei der Suche nach Kontaktpersonen von Infizierten.

Foto: dpa/Markus Scholz

Der Kurswechsel in der Corona-Bekämpfung hat die Patientenschützer auf den Plan gerufen. „Es ist an der Zeit, dass sich jetzt der Bundestag mit diesem geplanten ethischen Paradigmenwechsel beschäftigt“, sagte der Vorsitzende der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, unserer Zeitung. Er kritisierte, dass in ersten Städten wie Berlin die Gesundheitsämter vor der Corona-Welle kapitulierten. „Es ist nicht zu fassen“, sagte Brysch. Eindringlich hätten die Experten auch des öffentlichen Gesundheitsdienstes wiederholt, dass die Einzelfall-Nachverfolgung unverzichtbar sei.