Impfungen für Kinder Nur auf das Kindeswohl kommt es an

Meinung | Berlin · Kinder und Jugendliche in Deutschland sollen schnell geimpft werden, obwohl viele Ältere noch auf die Spritze warten. Es ist nicht zu übersehen, dass der Wahlkampf diese Debatte beherrscht. Doch in dieser sensiblen Frage könnte das nicht unangebrachter sein.

Schon vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern an diesem Donnerstag habe es hitzige Diskussionen über Corona-Impfungen von Kindern und Jugendlichen.   

Schon vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern an diesem Donnerstag habe es hitzige Diskussionen über Corona-Impfungen von Kindern und Jugendlichen.  

Foto: dpa/Ole Spata

Mit den Impfungen für Kinder und Jugendliche wird Politik gemacht. Anders lässt sich nicht erklären, dass Regierungsspitzen von Bund und Ländern den Impfgipfel an diesem Donnerstag zur eigenen Profilierung nutzten. Schon im Vorfeld drangen mehrere SPD-Politiker auf ein schnelles Impfangebot für die Jüngsten und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zeigte sich regelrecht verärgert über die durchaus berechtigten Abwägungen der Ständigen Impfkommission. Auch in der Union lässt man die Muskeln spielen: Da ist einerseits NRW-Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet, der vom Bund ausreichend Impfdosen für den Sommer forderte und priorisierten Impfungen bei Kindern skeptisch gegenübersteht. Und andererseits sein Teamkollege, Gesundheitsminister Jens Spahn, der eben diese Impfstoff-Reserven für Kinder ins Spiel brachte und sich damit brüstete, 6,4 Millionen Biontech-Dosen für Kinder zu reservieren. Die Frage, woher diese Dosen kommen sollen und an welcher anderen Stelle sie abgezogen werden, bleib auch bei den Gipfel-Beratungen ungeklärt. Klar ist dagegen, dass der Wahlkampf die gesamte Debatte beherrscht. Gerade in dieser sensiblen Frage könnte das nicht unangebrachter sein.