Corona-Krise Merkels schwerster Kampf

Analyse | Berlin · Wenn die Kanzlerin außer der Reihe in die Bundespressekonferenz geht, ist etwas passiert. Sie weiß, dass sie ihr Regierungshandeln in der Corona-Krise erklären muss. Wie gut ihr das gelingt, entscheidet auch über das Ansehen ihrer zu Ende gehenden Kanzlerschaft.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel begründet vor Hauptstadtreportern die Notwendigkeit eines zweiten Lockdowns in der Corona-Pandemie. Foto: Hannibal Hanschke/Reuters Pool/dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel begründet vor Hauptstadtreportern die Notwendigkeit eines zweiten Lockdowns in der Corona-Pandemie. Foto: Hannibal Hanschke/Reuters Pool/dpa

Foto: dpa/Hannibal Hanschke

Der Auftritt vor der Bundespresskonferenz ist ungewöhnlich für die Kanzlerin. Ein Zeichen, für wie schwer sie diese Krise hält. Die Corona-Pandemie, vor deren Ausmaß sie in den Runden mit den Ministerpräsidenten viele Wochen vergeblich gewarnt und die Bevölkerung in ihren Podcasts versucht hat aufzurütteln. Berechnungen hat sie vorgelegt, gestützt auf die Erkenntnisse der Wissenschaftler, der Virologen, Epidemiologen, Infektionsbiologen. Die kritische Marke von fast 20.000 Neuinfektionen pro Tag, die die Gesundheitsämter und bei einem weiteren Anstieg auch die Intensivstationen überlasten könnte, hatte Merkel für die kommenden Wochen vorausgesagt. Panikmache wurde ihr da vorgeworfen. Inzwischen ist der Wert erreicht. Viel früher als befürchtet.