Michael Müller Comeback eines Glücklosen

Berlin · Michael Müller hat in Berlin nichts mehr zu verlieren. Für das Amt des Regierenden Bürgermeisters wird er nicht erneut antreten. Trotz dieser schwachen Position genießt er als Chef der Ministerpräsidentenkonferenz viel Rückhalt.

 Michael Müller (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister, in seinem Büro im Roten Rathaus.

Michael Müller (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister, in seinem Büro im Roten Rathaus.

Foto: Britta Pedersen / dpa

Wenn Michael Müller einen Raum betritt, fällt das selten auf. Im Gewusel früherer SPD-Wahlpartys etwa bemerkten ihn die Gäste meist erst wegen mehrerer Personenschützer, die er im Schlepptau hatte – und nicht aufgrund einer besonderen Aura. Die fehlt dem 56-Jährigen fast vollständig. Berlins Regierender Bürgermeister wirkt schnörkellos, mitunter verkniffen, zurückhaltend, defensiv. Er ist jemand, der die Sacharbeit weitaus besser kann, als die Selbstinszenierung. Doch diese Eigenschaft hat dem in Berlin lange glücklos agierenden Müller jetzt eine erstaunliche Rückkehr ins Rampenlicht beschert. Nämlich als Chef der Ministerpräsidentenkonferenz.