Nach Kritik wegen rassistischer Äußerungen Co-Vorsitzender der Jungen Alternative verlässt die AfD

Berlin · Der neue Chef des AfD-Nachwuchses ist aus der Partei ausgetreten. Einen Grund dafür nannte er wohl zunächst nicht, er war jedoch erst vor wenigen Tagen wegen rassistischer Äußerungen in die Kritik geraten.

 Erst Mitte April war Marvin Neumann zum Co-Vorsitzenden der Jungen Alternative gewählt worden.

Erst Mitte April war Marvin Neumann zum Co-Vorsitzenden der Jungen Alternative gewählt worden.

Foto: dpa/Maja Hitij

Der frisch gewählte Vorsitzende der Jungen Alternative (JA), Marvin Neumann, hat seinen Austritt aus der AfD erklärt. Ein Sprecher der Partei teilte am Montag auf Anfrage mit, der JA-Vorsitzende habe seinen Austritt nicht begründet. Neumann war in der vergangenen Woche wegen früheren Äußerungen in sozialen Medien in die Kritik geraten.

In einem internen Schreiben der parteiinternen Arbeitsgemeinschaft Verfassungsschutz war unter anderem ein Tweet angeführt worden, in dem es hieß: „Es gibt keine ‚Schwarze(n) Deutsche(n) und Europäer’. Sie sind bestenfalls Teil der Gesellschaft und besitzen bestimmte Staatsbürgerschaften, aber sie sind nicht Teil einer tradierten authentischen ‚europäische(n) Identität’“. Die Arbeitsgemeinschaft riet dem Parteivorstand, Neumann zum Rücktritt aufzufordern und ihm die Mitgliedsrechte zu entziehen. Andernfalls drohe eventuell eine Beobachtung der JA als erwiesen extremistische Bestrebung durch den Verfassungsschutz. Der Bundesvorstand setzte das Thema daraufhin für diesen Montag auf die Tagesordnung einer Telefonkonferenz.

Der Brandenburger Neumann und Carlo Clemens aus Nordrhein-Westfalen waren am 18. April zu gleichberechtigten Co-Vorsitzenden der Jungen Alternative (JA) gewählt worden. Neumann hatte der Zeitung „Junge Freiheit“ kurz vor der Wahl gesagt: „Ich sehe mich als Vertreter der Neuen Rechten in der JA, im parteiinternen Diskurs als Befürworter des Solidarischen Patriotismus.“ Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte die Junge Alternative Anfang 2019 als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft.

(bora/dpa)
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