Bericht eines US-Senders CIA half beim Anwerben des BND-Agenten

Washington · Der US-Geheimdienst CIA hat einem Medienbericht zufolge beim Anwerben des Spions im Bundesnachrichtendienst (BND) mitgeholfen. Es handele sich um eine autorisierte Aktion, mit der man mehr über die Abläufe der Bundesregierung in Erfahrung bringen wollte.

Wie tief hat der BND-Maulwurf gegraben?
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Foto: dpa, han htf

Das berichtete der Sender CBS News am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Regierungsbeamten. Es werde damit gerechnet, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bälde von US-Seite darüber informiert werde.

Merkel (CDU) hatte die Spionageaffäre am Montag als "sehr ernsten Vorgang" bezeichnet. Justizminister Heiko Maas (SPD) warf den Amerikanern sogar "Überwachungswahn" vor.

Politiker von Union und SPD forderten eine Ausweisung von US-Agenten, sollte sich der Verdacht der US-Spionage beim BND bestätigen. Auch eine Ausweitung der Spionageabwehr des Verfassungsschutzes auf die befreundeten US-Dienste ist im Gespräch.

Das Weiße Haus hat sich vorerst noch nicht öffentlich geäußert. Er könne die Berichte aus Berlin weder bestätigen noch kommentieren, sagte Regierungssprecher Josh Earnest am Montag in Washington. Grund dafür seien auch die laufenden Ermittlungen deutscher Behörden und die Tatsache, dass es sich um Geheimdienst-Angelegenheiten handle.

Am vergangenen Mittwoch war ein BND-Mitarbeiter festgenommen worden, der innerhalb von zwei Jahren 218 Dokumente für 25 000 Euro an US-Geheimdienste verkauft haben soll.

(dpa)
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