Uneinigkeit CIA hält Nazi-Akten zurück

Washington (rpo). Mitglieder des US-Kongresses haben die CIA zur Veröffentlichung von Dokumenten über Nazi-Kriegsverbrecher aufgefordert, die während des Kalten Kriegs im Dienst des US-Geheimdienstes standen. Trotz eines entsprechenden Gesetzes aus dem Jahr 1998 halte die CIA Informationen über Kriegsverbrecher, Verdächtige oder Kollaborateure im Dienst der US-Regierung zurück.

"Es gibt weitere Informationen über die Verbindungen der Vereinigten Staaten zu früheren Nazis, von denen wir glauben, dass die CIA sie hat", sagte Senator Mike DeWine, ein Republikaner aus dem Staat Ohio, der das Gesetz mit der Abgeordneten Carolyn Maloney, einer Demokratin aus New York, verfasste.

Die Vorschrift hat bereits zur Veröffentlichung von mehr als acht Millionen Seiten Akten geführt, darunter 1,25 Millionen von der CIA. Daraus scheint unter anderem hervorzugehen, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg eine engere Verbindung als bislang vermutet zwischen den USA und Personen mit Nazi-Verbindungen gab.

Ein CIA-Sprecher, der nicht genannt werden wollte, räumte ein, dass seine Behörde einige Akten zurückhalte. Das Gesetz sehe aber Ausnahmen vor, um Quellen und Arbeitsmethoden zu schützen, sagte er. Ein Bericht diesbezüglich gehe dem Kongress in Kürze zu.

DeWine und Maloney kündigten unterdessen an, wenn es zu keiner Einigung komme, werde der Justizausschuss des Senats die Angelegenheit aufgreifen. "Es sind jetzt 50 Jahre vergangen, und es gibt wirklich keinen Grund, warum diese Informationen jetzt noch geheim gehalten werden müssen."

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort