Gewalt in Sachsen AfD-Chef Gauland rechtfertigt Ausschreitungen in Chemnitz

Chemnitz · Der AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland zeigt Verständnis für die Ausschreitungen von Chemnitz. Derzeit kämen „Menschen aus einem völlig fremden Kulturkreis mit völlig anderen Auffassungen“, sagte er. Das zerstöre die Identität.

 Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der AfD (Archivfoto).

Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der AfD (Archivfoto).

Foto: dpa/Jule Roehr

„Wenn eine solche Tötungstat passiert, ist es normal, dass Menschen ausrasten“, sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland der „Welt“ nach Vorabbericht vom Mittwoch. Dies sei „in Freiburg nicht anders als in Konstanz oder eben in Chemnitz“.

In der sächsischen Stadt war es am Sonntag und Montagabend zu Demonstrationen gekommen, bei denen Migranten von einzelnen Gruppierungen bedroht oder mit dem Hitlergruß verfassungsfeindliche Symbole gezeigt wurden. Auslöser war der Tod eines Deutschen, der am Wochenende erstochen worden war. Als tatverdächtig sitzen ein Syrer und ein Iraker in Untersuchungshaft.

Gauland billigte auch einen Tweet des AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier, der bundesweit als Aufruf zur Selbstjustiz kritisiert wurde. Frohnmaier hatte nach den Ausschreitungen geschrieben: „Wenn der Staat die Bürger nicht mehr schützen kann, gehen die Menschen auf die Straße und schützen sich selber.“ Gauland erklärte dazu: „Selbstverteidigung ist mit Sicherheit nicht Selbstjustiz. Nichts anderes ist gemeint.“

Derzeit kämen „Menschen aus einem völlig fremden Kulturkreis mit völlig anderen Auffassungen“. Das zerstöre die Identität und das Gefühl, dass man sich auf den Nachbarn verlassen könne.

(mba/rtr)
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