Der Fall Tönnies Corona testet Laschet

Rheda-Wiedenbrück · Er hat den Lockerungskurs vorangetrieben. Nun droht im Kreis Gütersloh der Lockdown. Kann der Parteichef-Anwärter Krise oder gefährdet sein Umgang mit der Pandemie seine Ambitionen auf CDU-Vorsitz und Kanzleramt?

 Armin Laschet mit Mundschutz beim Besuch in der betroffenen Region im Kreis Gütersloh.

Armin Laschet mit Mundschutz beim Besuch in der betroffenen Region im Kreis Gütersloh.

Foto: imago images/Noah Wedel/Noah Wedel via www.imago-images.de

Es sei ein bisschen wie beim Monopoly-Spiel. „Gehen Sie direkt ins Gefängnis, gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine 4.000 Mark ein“. Nur, dass Armin Laschet und die anderen Spitzenpolitiker sich nicht in den Knast begeben müssten, sondern in die Krise. Die Corona-Krise. Sie habe alles auf Null gesetzt, sagt der Mann aus dem Führungszirkel der CDU. Jede Bewegung, jede Entscheidung, jede Äußerung zur Bewältigung der Pandemie spiele jetzt eine Rolle bei der Bewertung, wer noch Größeres vermag, zum Beispiel ein Land zu führen. Deutschland. Da könnten es der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und sein bayerischer Amtskollege Markus Söder (CSU) noch so oft beteuern, dass es ihnen nicht um eine Performance als mögliche Kanzlerkandidaten gehe - ihr Krisenmanagement in Corona-Zeiten werde maßgeblichen Einfluss darauf haben, wem die Bürger in Umfragen und die Delegierten bei der Vorstandswahl auf dem CDU-Parteitag im Dezember ihr Vertrauen schenkten. Nach der erfahrenen und erprobten und erfolgreichen Kanzlerin Angela Merkel werde eine der entscheidenden Fragen an ihre potenziellen Nachfolger sein: Kann er Krise?