Kommentar CDU mit lauem Kompromiss

Düsseldorf · Die Doppelspitze hat in der Politik eine traurige Geschichte, siehe Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder oder bis in jüngste Zeit Norbert Röttgen und Karl-Josef Laumann. Insofern ist es nur dem niederschmetterndem Zustand der hiesigen CDU geschuldet, dass sie ihre neue Spitze nach diesem Nichterfolgsmodell bilden will – mit Armin Laschet als CDU-Landeschef und Laumann als Fraktionsvorsitzendem.

Armin Laschet - früher ein junger Wilder
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Die Doppelspitze hat in der Politik eine traurige Geschichte, siehe Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder oder bis in jüngste Zeit Norbert Röttgen und Karl-Josef Laumann. Insofern ist es nur dem niederschmetterndem Zustand der hiesigen CDU geschuldet, dass sie ihre neue Spitze nach diesem Nichterfolgsmodell bilden will — mit Armin Laschet als CDU-Landeschef und Laumann als Fraktionsvorsitzendem.

Die NRW-Union hat zwar vorübergehend einen Machtkampf vermieden. Doch es ist ein Scheinfrieden. Schon heute muss Laschet damit beginnen, Laumann bis 2013 in den Bundestag wegzuloben. Vorrangig werden sich beide mit dem Bewachen des jeweils anderen beschäftigen.

Die CDU hat aber nur dann eine Chance, wenn sie landespolitisch mit einer Stimme spricht und bis zur Wahl 2017 einen sichtbaren Gegenkandidaten zur beliebten Ministerpräsidentin aufbaut. In der personell ausgezehrten Landespartei kann das nur Laschet sein.

Intellektuell und rhetorisch hat nur Laschet das Zeug, die Rolle des Oppositionsführers nicht allein Christian Lindner von der FDP zu überlassen. Wird Laumann ihn aber gewähren lassen? So hat gestern nur Hannelore Kraft ihren ersten Erfolg nach der Wahl errungen, und zwar außerhalb der Koalitionsverhandlungen mit den Grünen.

(RP/sgo)
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