Bundestagswahlkampf der Union Klimateam von Laschet wurde offenbar kurzfristig berufen

Berlin · Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet stellt nach und nach sein Beraterteam vor. Am Montag präsentierte er sein Klimateam, das offensichtlich sehr spontan berufen wurde.

 Armin Laschet (r.) präsentiert bei der Sitzung des CDU-Präsidiums am Montag sein Klimateam: Andreas Jung (links), Wiebke Winter und Thomas Heilmann.

Armin Laschet (r.) präsentiert bei der Sitzung des CDU-Präsidiums am Montag sein Klimateam: Andreas Jung (links), Wiebke Winter und Thomas Heilmann.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Der unter Druck stehende Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat erstmals ein zentrales Wahlkampfthema konkret mit Köpfen verknüpft und so mit der Präsentation eines Teams begonnen. Vier Wochen vor der Bundestagswahl ließ der CDU-Vorsitzende am Montag die beiden Bundestagsabgeordneten Andreas Jung und Thomas Heilmann sowie die Nachwuchspolitikerin Wiebke Winter Details eines Energiepapiers erläutern. Es trägt den Titel „Ein Turbo für die Erneuerbaren“.

Wiebke Winter gilt als eine der Nachwuchshoffnungen in der CDU. Sie ist Gründungsmitglied der Klimaunion und setzt sich für mehr Klimaschutz in der CDU ein. In der Talkshow „Markus Lanz“ sagte sie am Dienstagabend auf Nachfrage des Moderators, das Konrad-Adenauer-Haus habe sich „Mitte/Ende letzter Arbeitswoche“ bei ihr gemeldet, konkret angesprochen worden sei sie dann „Ende letzter Woche“. Der Kontakt zum Kanzlerkandidaten habe jedoch bereits vorher bestanden.

Im Energiepapier der CDU heißt es: „Deutschland braucht einen Erneuerbaren-Turbo.“ Das Land müsse „so schnell wie möglich“ seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken. Wirtschaft und Privathaushalte bräuchten künftig deutlich mehr Strom als heute. „Dieser Strom muss nachhaltig, regenerativ und aus Erneuerbaren sein - und dieser Strom soll für Verbraucher und Unternehmen günstiger werden als der Strom heute.“ Die CDU strebe eine „Technologieführerschaft“ Deutschlands bei Sonne, Wind, Biogas, Geothermie und Wasserstoff an. „Wir setzen mit Freiheit und Deregulierung auf die Stärke des Marktes und wir setzen mit sozialer Balance auf Teilhabe für alle.“

Die CDU plädiert dafür, Erneuerbare Energien von Bürokratie, Abgaben und Steuern zu befreien. Das gilt auch für das Speichern von Strom. Die EEG-Umlage soll abgeschafft werden. Es soll eine „Forschungs- und Innovationsoffensive“, eine Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren und ein digitales, öffentliches Kataster für Energieanlagen geben. Beschleunigt werden soll auch der Netzausbau.

Geplant sind ferner ein Förderprogramm mit zinslosen Darlehen für den Bau von Solaranlagen auf Dächern, ein Ausbau von Windkraftanlagen auf See und eine Beteiligung von Kommunen an den Erträgen von Anlagen für Erneuerbare Energien. Der Bund soll nach dem Wunsch der CDU zum Vorreiter werden und seine Immobilien und Flächen mit Wärmepumpen sowie Photovoltaik- und auch Windkraftanlagen versehen.

(lils/mba/dpa)
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