Kommunalwahlen in Sachsen CDU-Kandidatin liegt in Dresden vorn

Dresden (RPO). Bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden fällt die Entscheidung erst im zweiten Wahlgang in zwei Wochen. Die CDU-Kandidatin Helma Orosz holte am Sonntag zwar mit Abstand die meisten Stimmen, verfehlte aber knapp die absolute Mehrheit. Auf die sächsische Sozialministerin, die als Favoritin ins Rennen gegangen war, entfielen nach Angaben der Wahlleitung im Dresdner Rathaus 47,6 Prozent der Stimmen.

 2,9 Millionen konnten heute bei der Kommunalwahl in Sachsen abstimmen

2,9 Millionen konnten heute bei der Kommunalwahl in Sachsen abstimmen

Foto: ddp, ddp

Die Kommunalwahl im größten Teil des Bundeslandes hatte am Sonntag bei nur mäßiger Beteiligung der Wähler stattgefunden. Abgestimmt wurde auch über die nach der Gebietsreform nunmehr zehn Kreistage in dem östlichen Bundesland, die Landräte sowie 323 Bürgermeister. Die Wahl galt als wichtiger Stimmungstest für die CDU/SPD-Koalition in Sachsen vor der Landtagswahl im kommenden Jahr. Insgesamt waren knapp 2,9 Millionen Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen.

Die CDU wollte auf Kreisebene erneut stärkste Kraft werden und zudem versuchen, alle zehn Landratsposten zu gewinnen. Im Kreis Leipzig rechnete sich aber auch die SPD-Bewerberin Siegchancen aus. Vor allem das Wahlergebnis auf Kreisebene wurde mit Spannung erwartet, da es sich um die erste landesweite Abstimmung nach dem Debakel der SachsenLB handelt. Letzteres hatte vor wenigen Tagen zum Wechsel im Amt des Ministerpräsidenten von Georg Milbradt zu Stanislaw Tillich (beide CDU) geführt.

Bei den letzten Kreistagswahlen vor vier Jahren kam die CDU im Landesschnitt auf 42,7 Prozent der Stimmen, gefolgt von der Linkspartei (20,3), der SPD (11,8), der FDP (7,5) und den Grünen (3,4). Die rechtsextremistische NPD kam im Landesschnitt nur auf 1,3 Prozent. In einzelnen Regionen wie der Sächsischen Schweiz erreichte sie aber bis zu 9,1 Prozent der Stimmen.

In Sachsen wurde die Zahl der Kreise bei der Reform von 22 auf zehn reduziert. Die neue Struktur gilt von August an. Kreisfrei sind dann nur noch Dresden, Leipzig und Chemnitz. Die Leipziger und Chemnitzer haben nicht gewählt. Hier waren die Stadtoberhäupter erst vor zwei Jahren bestimmt worden, auch Stadtparlamente wurden in den drei kreisfreien Stäten am Sonntag nicht gewählt. Die nächste Landtagswahl in Sachsen steht im Herbst 2009 an.

(ap)
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