CDU-Chef Friedrich Merz will angeblich am Montag nach Kiew reisen

Berlin/Kiew · Medienberichten zufolge will der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz am Montag in die Ukraine reisen. Ein CDU-Parteisprecher wollte die Reise auf Anfrage nicht bestätigen.

CDU-Chef Friedrich Merz (Archivbild).

CDU-Chef Friedrich Merz (Archivbild).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der Oppositionsführer im Bundestag plane einen Besuch in Kiew, berichteten die „Bild“-Zeitung und der „Tagesspiegel“ am Samstag, ohne eine Quelle für die Information zu nennen. Der „Tagesspiegel“ beruft sich auf Partei-und Sicherheitskreise. Ein CDU-Parteisprecher wollte die Reise auf Anfrage nicht bestätigen.

Anfang April waren die Vorsitzenden der Bundestagsausschüsse für Verteidigung, Außenbeziehungen und Europaangelegenheiten in die Ukraine gereist. Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, der SPD-Außenpolitiker Michael Roth und der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter trafen sich im Westen des Landes mit Vertretern des ukrainischen Parlaments.

Von Seiten der Bundesregierung gab es seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar noch keinen Besuch in dem Land. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wiederum hatte geplant, am 12. April in die Ukraine zu reisen; Kiew lehnte dies jedoch ab.

Unterdessen sind einen Monat nach dem Abzug russischer Soldaten aus dem Großraum Kiew sind weitere Leichen mit gefesselten Händen und Folterspuren nahe Butscha gemeldet worden. Die in einer Grube im Dorf Myrozke gefundenen Männern seien durch Kopfschuss getötet worden, sagte der Polizeichef der ukrainischen Hauptstadt, Andrij Nebytow, am Samstag. Im Osten und Süden der Ukraine gingen die heftigen Kämpfe weiter.

Die Augen der drei nahe Butscha gefundenen Toten waren laut Nebytow verbunden, auch seien mehrere von ihnen geknebelt gewesen. Die Leichen trugen nach Angaben des Polizeichefs die Spuren von langer Folter und Schusswunden an mehreren Körperteilen.

Butscha ist zum Synonym für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte in der Ukraine geworden. Der Vorort stand rund vier Wochen lang unter Kontrolle russischer Truppen. Nach ihrem Abzug Ende März wurden nach Polizeiangaben in Butscha und Umgebung etwa 400 Leichen entdeckt.

Die Leichenfunde sind Gegenstand internationaler Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung für die Tötungen.

(felt/AFP)
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