Zahlreiche Protestaktionen Castor-Transport rollt Richtung Gorleben

Dannenberg/Cherbourg (rpo). Planmäßig ist am Sonntagabend der umstrittene Castor-Transport auf den Weg gebracht worden. Das konnten auch die zahlreichen Proteste nicht verhindern.

Protest gegen Castor-Transporte
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Foto: AP

Der Zug mit zwölf Atommüll-Behältern setzte sich am Verladebahnhof Valognes der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague in Bewegung, berichtete die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Ziel ist das Zwischenlager in Gorleben.

Insgesamt stehen in den nächsten Tagen in Deutschland rund 13 000 Beamte von Polizei und Bundesgrenzschutz bereit, um den Transport zu sichern. Am Wochenende hatten mehrere tausend Atomkraftgegner in der Region um Gorleben friedlich gegen den Castor protestiert.

Der Start des Zuges verlief planmäßig. Lediglich zwölf deutsche und französische Atomkraftgegner protestierten in Valognes mit Transparenten und Fackeln. Es wird damit gerechnet, dass der Zug am (morgigen) Montag gegen 12.40 Uhr die deutsch-französische Grenze bei Lauterbourg am Rhein erreicht. Am Dienstag sollen die Castor-Behälter im wendländischen Dannenberg ankommen und auf Tieflader umgesetzt werden. Die letzten Kilometer ins Zwischenlager rollen die Behälter vermutlich am Mittwoch über die Straße ins Zwischenlager.

Förderturm in Gorleben besetzt

Zwölf Anhänger der Umweltorganisation Robin Wood besetzten am Sonntag für etwa acht Stunden den Förderturm über dem Salzstock Gorleben, der möglicherweise das deutsche Endlager für Atommüll wird. Die Polizei schritt bis zum Ende der Aktion nicht ein. Das Bundesamt für Strahlenschutz, das das Hausrecht für das Erkundungsbergwerk hat, stellte keine Strafanzeige. Es war die dritte Aktion seit Anfang September auf dem Gelände des Bergwerks, wo die Erkundungsarbeiten seit mehr als drei Jahren ruhen. Der Förderturm befindet sich unmittelbar neben dem atomaren Zwischenlager.

An der ersten großen Demonstration gegen den Castor am Samstag nahmen nach Angaben der Veranstalter bis zu 6000 Menschen teil. Die Polizei ging von rund 3500 Demonstranten aus. Auf Plakaten und Spruchbändern forderten die Kernkraftgegner den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie und den Stopp der Atommüll-Produktion.

Die Bezirksregierung Lüneburg verbot unterdessen eine für Dienstag geplante Demonstration von Castor-Gegnern in Splietau. Ein Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) kritisierte das Verbot als nicht gerechtfertigt. Die BI habe dagegen Rechtsmittel beim Verwaltungsgericht Lüneburg eingelegt.

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