Friedenspreis de Buchhandels Publizistin Emcke fordert Widerstand gegen Hass

Frankfurt am Main · Carolin Emcke hat den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegen genommen. Dabei mahnte die Publizistin: "Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen."

 Publizistin Carolin Emcke: "Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut"

Publizistin Carolin Emcke: "Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut"

Foto: dpa, ade lof

Die Antwort auf den gegenwärtigen Hass und die Verachtung in unserer Gesellschaft darf nach Ansicht der neuen Friedenspreisträgerin Carolin Emcke nicht an die Politik delegiert werden. Für die alltäglichen Formen der Missachtung und der Demütigung seien "wir alle zuständig", sagte die 49-jährige Publizistin. Sie nahm den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche entgegen.

"Freiheit ist nichts, das man besitzt, sondern etwas, das man tut", sagte Emcke. "Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen." Allein sei dies jedoch nicht möglich, räumte die 49-Jährige ein. "Dazu braucht es alle in der Zivilgesellschaft. Demokratische Geschichte wird von allen gemacht."

Emcke erhielt die renommierte Auszeichnung für ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog. Die Auszeichnung wird seit 1950 vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. An der Verleihung nahm auch Bundespräsident Joachim Gauck teil.

Der Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich Riethmüller, würdigte Emcke als nüchterne Chronistin einer "Welt in Aufruhr". "Sie schreibt das auf, was andere ihr erzählen und was sie selbst dabei empfindet, nämlich oft Angst, Wut und Hilflosigkeit", sagte Riethmüller. Die Publizistin und Philosophin mache klar, "dass es einen Zusammenhang zwischen Gewalt und Sprache und Gewalt und Sprachlosigkeit gibt".

(vek/dpa)
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