Neue Ausrüstungspanne Bundeswehr zieht Gefechtshelme aus dem Verkehr

Berlin · Ungenau schießende Gewehre, altersschwache Transportflugzeuge und jetzt defekte Gefechtshelme: Schon wieder erreicht die Verteidigungsministerin eine Hiobsbotschaft zur Ausrüstung der Bundeswehr. Und wieder geht es um die Sicherheit der Soldaten.

 Die Pannen-Serie bei der Bundeswehr setzt sich fort: Nun ist offenbar auch bei Gefechtshelmen, die die Truppe nutzt, eine Schraube locker.

Die Pannen-Serie bei der Bundeswehr setzt sich fort: Nun ist offenbar auch bei Gefechtshelmen, die die Truppe nutzt, eine Schraube locker.

Foto: AP, AP

Die Pannenserie bei der Bundeswehr hält an: Ein Teil der Gefechtshelme muss wegen einer mangelhaften Schraube aus dem Verkehr gezogen werden. Das Verteidigungsministerium teilte am Dienstag mit, dass die Schraube nicht ausreichend gegen Splitter geschützt sei. Sie dient dazu, den Helm so einzustellen, dass er fest sitzt. Der Mangel wurde bei Routineuntersuchungen festgestellt.

Um eine mögliche Gefährdung der Soldaten im Einsatz auszuschließen, würden die Helme dort zuerst ausgetauscht. "Danach erfolgt auch der Austausch aller betroffenen Gefechtshelme für den Grundbetrieb im Inland", heißt es in der Mitteilung.

Pannen-Serie: Panzer, Hubschrauber, Gewehre, Helme

2014: Die Ergebnisse des Rüstungsgutachtens über die Bundeswehr
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Foto: dpa, Holger Hollemann

Die Bundeswehr-Gefechtshelme sind aus dem Kunststoff Aramid. Vor 20 Jahren lösten sie den schwereren Stahlhelm ab. Nach einem Bericht des verteidigungspolitischen Blogs "Augen geradeaus!" stammen die defekten Helme vom spanischen Hersteller Induyco.

Das Helm-Problem reiht sich in eine Serie von Ausrüstungs-Pannen bei der Bundeswehr ein. Im vergangenen Herbst war bekanntgeworden, dass ein großer Teil der Großgeräte vom Panzer bis zum Hubschrauber nicht einsatzfähig ist.

Vor wenigen Wochen wurde eine Studie veröffentlicht, nach der das Standardgewehr G36 bei großer Hitze und Dauerfeuer ungenau trifft. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte daraufhin verkündet, dass alle 167.000 G36 entweder nachgerüstet oder ausgemustert werden müssten.

(dpa)
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