Einsatz via Satellit Bundeswehr will neue Kampfdrohnen von Deutschland aus steuern
Berlin · Bislang dachten die Abgeordneten, die neuen Drohnen, die auch bewaffnet werden können, würden von der Bundeswehr im Einsatzgebiet selbst gesteuert. Doch perspektivisch ist das per Satellit auch von Deutschland aus geplant.
Die Bundeswehr kann und will ihre neuen, bewaffnungsfähigen Drohnen vom Typ G-Heron-TP auch von Deutschland aus in den Einsatzgebieten in Afrika und Asien steuern. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor. „Die Steuerung bzw. Missionsführung von Bundeswehrdrohnen auch mittels Satellitenkommunikation ist für den G-Heron-TP, die Eurodrohne sowie Pegasus perspektivisch beabsichtigt“, schreibt das Verteidigungsministerium. Pegasus ist der Name für ein Drohnensystem zur Signalaufklärung in großen Höhen.
Zuvor waren die Abgeordneten davon ausgegangen, dass die Drohnen als taktische Unterstützung der Einsätze vor Ort von mobilen Bodenstationen in der Einsatzregion aus geflogen werden. Bei den laufenden Tests und Schulungen in Israel geht es laut Bundesregierung aber auch schon um einen Satellitenflug und eine Technik für automatische Starts und Landungen. Viele Details sind als „vertraulich“ gekennzeichnet.
„Diese Steuerung fernab bewaffneter Konflikte ist ein weiterer Schritt zur Entgrenzung des Krieges und bestätigt unsere grundsätzliche Kritik an militärischen Drohnen“, erklärte der Linken-Abgeordnete Andrej Hunko. Nach seiner Kenntnis könnten die Drohnen dann aus vielen tausend Kilometern Entfernung vom Einsatzführungskommando in Potsdam oder von Jagel in Schleswig-Holstein aus gesteuert werden.