Unruhen befürchtet Bundeswehr verstärkt Truppen im Kosovo

Berlin (RPO). Weil die Bundeswehr während der Statusverhandlungen über die Zukunft des Kosovo neue Unruhen in der Krisenregion befürchtet, werden die Truppen vor Ort um 500 Mann verstärkt.

"Wir befürchten, dass die Lage während der Verhandlungen über die politische Zukunft des Kosovo gefährlicher wird", sagte Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) der Zeitung "Die Welt". Deshalb sei zusätzlich ein Bataillon ins Kosovo geschickt worden.

Bei dieser "Operation Reserve Force" handle es sich um eine schnell verlegbare Einheit, die zur Unterstützung der internationalen Kosovo-Schutztruppe KFOR eingesetzt worden sei, schrieb das Blatt.

Bislang unterstützten die deutschen Soldaten US-Kräfte im Osten des Kosovo, ab Dienstag sollten sie dem schwedischen Kontingent helfen. Damit seien mehr als 2900 deutsche Soldaten im Kosovo stationiert. Am vergangenen Montag hatte der finnische Vermittler Martti Ahtisaari dem Weltsicherheitsrat seinen Plan für eine Zukunft des Kosovo weitergeleitet. Dieser sieht eine Unabhängigkeit für die Provinz unter internationaler Aufsicht vor.

Auf einen Zeitraum, an den die deutschen Soldaten den Kosovo insgesamt verlassen könnten, wollte sich Jung nicht festlegen. "Wenn es aber eine Übereinkunft über die Zukunft des Kosovo gibt und Stabilität gewährleistet ist, dann sollten wir im Rahmen der europäischen Perspektive darüber nachdenken", sagte er.

(afp)
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