Afghanistan Bundeswehr setzt mangelhaften Hubschrauber ein

Berlin · Die Bundeswehr setzt in Afghanistan nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" einen Hubschrauber ein, dessen Bewaffnung sie selbst für unzureichend hält.

Rüstungsflops - von peinlich bis tödlich
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Foto: Bundeswehr

Recherchen des Blattes hätten ergeben, dass der Helikopter vom Typ NH90 bei der abschließenden Erprobung in den USA vor dem Transfer an den Hindukusch Ende vergangenen Jahres wegen gravierender Mängel durchgefallen sei. Das Bundesverteidigungsministerium habe den Einsatz des Hubschraubers dennoch verfügt.

Der NH90 soll die amerikanischen Rettungshubschrauber ersetzen, die den Informationen zufolge bis März 2014 aus dem deutschen Einsatzgebiet abgezogen werden. Die Rettungshubschrauber NH90 der Bundeswehr werden in der Regel von einem bewaffneten Hubschrauber des gleichen Typs begleitet. Dieser sei aufgrund seiner Bewaffnung für den Einsatz in Afghanistan laut Bericht untauglich: Mit den an Bord befindlichen Maschinengewehren lasse sich ein Gegner am Boden nicht wirksam bekämpfen, weil die Reichweite zu gering sei.

Eine Ministeriumssprecherin sagte dazu am Samstag auf dpa-Anfrage, dem Ministerium sei bekannt, dass die Bewaffnung des NH90 die Anforderungen nur "eingeschränkt" erfülle. Die Umrüstung sei bereits veranlasst: Bis Jahresende sollen Maschinengewehre größeren Kalibers und höherer Reichweite eingebaut werden.

(dpa)
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