Bundeswehr Kosten für neue Truppenübungs-Stadt drastisch gestiegen

Berlin · Eine Bundeswehr-Übungsstadt mit rund 500 Gebäuden in der Nähe von Magdeburg wird mehr als 20 Prozent teurer als geplant. Die Soldaten sollen dort den Einsatz in Hochhäusern, Flughäfen und U-Bahnen trainieren.

 Die Soldaten sollen in der Übungsstadt den Einsatz in Hochhäusern, Flughäfen und U-Bahnen trainieren.

Die Soldaten sollen in der Übungsstadt den Einsatz in Hochhäusern, Flughäfen und U-Bahnen trainieren.

Foto: dpa, sts lof

Die deutliche Kostensteigerung hängt nach diesen Angaben unter anderem mit einer nachhaltigeren Befestigung von Straßen, einer zusätzliche Einzäunung des Geländes und stabileren Gebäuden zusammen. Auch eine Funkstation sei hinzugekommen. Es sei absehbar, dass die Kosten "noch weiter ansteigen", sagte Linken-Verteidigungsexpertin Katrin Kunert unserer Redaktion.

Die Politikerin hat zudem den Verdacht, dass das Gefechtsübungszentrum in der Altmark "offenbar auch als Spielwiese für nichtstaatliche Akteure dienen" soll. Kunert lehnt ein solches "staatlich unterstütztes Ausbildungsprogramm für Söldner" vehement ab. Das Verteidigungsministerium bezeichnet in seiner Antwort ein "gemeinsames praxisnahes Üben in möglichst realitätsnaher Umgebung" als unverzichtbare Voraussetzung für die Auftragserfüllung der Bundeswehr. Im Rahmen eines vernetzten Ansatzes gehe es zudem um "Ausbildungen und Übungen von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren".

Die künftige "Kampfübungsstadt Schnöggersburg" ist Teil des Truppenübungsplatzes Altmark, der mit großem Aufwand dekontaminiert werden musste. Die sowjetischen Streitkräfte hatten bei ihrem Abzug mehr als 500 Tanks sowie Boden- und Grundwasserverunreinigungen hinterlassen.

(may-)
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