Wehrbeauftragte fordert mehr Geld Deutschland hat nur für höchstens zwei Tage Krieg genug Munition

Berlin · An Berichte über Mängel bei Material und Ausrüstung bei der Bundeswehr hat man sich über die Jahre gewöhnt. Ein neuer Medienbericht bringt aber nochmal eine erstaunliche Notlage zu Tage: Demzufolge würde der Truppe im Kriegsfall innerhalb von zwei Tagen die Munition ausgehen.

Munition mit dem Kaliber 9 mm liegt auf einem Tisch (Symbolbild).

Munition mit dem Kaliber 9 mm liegt auf einem Tisch (Symbolbild).

Foto: dpa/Federico Gambarini

Das berichtete das Magazin „Business Insider“ am Samstag unter Verweis auf übereinstimmende Angaben von Vertretern der Rüstungsindustrie, Experten und Verteidigungspolitikern im Bundestag. „Wir bräuchten allein 20 Milliarden Euro zusätzlich für die Munitionsbeschaffung“, sagte Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, dem Magazin.

Auch gebe es nicht genügend Munitionslager, sagte Högl weiter. „Hier braucht es noch eine große Kraftanstrengung.“ Die Bundesregierung hatte im Zuge des Kriegs in der Ukraine ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr auf den Weg gebracht. Munition soll laut „Business Insider“ jedoch aus dem laufenden Verteidigungshaushalt bezahlt werden, nicht aus dem Sondervermögen.

Vertreter der Rüstungsindustrie kritisierten das Vorgehen des Bundesverteidigungsministeriums. Dieses sei auf Angebote der Industrie, schneller und mehr zu produzieren, nicht eingegangen. „Natürlich wird sich diese Situationsbeschreibung nicht verbessern, wenn Munition aus Beständen der Bundeswehr abgegeben wird und nicht zugleich entsprechende Aufträge an die Industrie vergeben werden“, sagte Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) gegenüber „Business Insider“.

(felt/AFP)
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