Nach dem Eurohawk-Desaster Bundeswehr befasst sich mit neuem Drohnenprojekt

Die Bundeswehr blickt nach dem Aus des Milliardenprojekts Eurohawk nach vorne und plant laut einem Medienbericht, sich ein anderes unbemanntes Aufklärungsgerät zuzulegen. Aber auch in diesem Fall drohen Probleme.

Die Drohnen der Militärs
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Bis Ende August solle ein Vertrag zum Kauf von unbemannten Hubschraubern des Typs Camcopter S-100 unterschriftsreif sein, berichtete "Der Spiegel" am Sonntag. Dies gehe aus einer Handlungsvorgabe der Leitungsebene des Verteidigungsministeriums hervor, die dem Wehrbeschaffungsamt vergangene Woche zugegangen sei.

Geplant sei, solche Fluggeräte auf Bundeswehr-Korvetten zu stationieren. Das Verteidigungsministerium sagte dazu, die Entscheidung über das weitere Vorgehen in Hinblick auf eine Helikopter-Drohne werde im Ressort vorbereitet. Weiter wollte sich das Ministerium zu dem Bericht aber nicht äußern.

Der in Österreich hergestellte Helikopter koste rund 30 Millionen Euro pro Stück, berichtete das Magazin weiter. Beim Wehrbeschaffungsamt fürchteten die Experten allerdings Schwierigkeiten bei der Zulassung des Aufklärungsgeräts.

Solche Probleme hatten auch zum Aus für das Euro-Hawk-Projekt geführt, das Bundesverteidigungsminister Thomas De Maiziere in Bedrängnis gebracht hat. Die Opposition wirft ihm vor, zu spät gehandelt zu haben, und fordert seinen Rücktritt. Noch im Juni soll ein Untersuchungsausschuss eingesetzt werden, der die Hintergründe aufarbeiten soll.

Das Projekt war 2001 unter der damaligen rot-grünen Regierung gestartet worden. Allerdings hatte die Drohne in der vorliegenden Form keinerlei Aussicht auf die luftrechtliche Zulassung.

(REU/pst)
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