Steinbrück und Co. auf Wahlkampftour Wenn Politiker eine Reise tun

Berlin · Die Legislaturperiode ist offiziell beendet, viele Politiker haben sich in die Sommerferien verabschiedet. Allerdings steht in wenigen Wochen die Bundestagswahl an, entsprechend begibt sich mancher Politiker in diesen Tagen auf Reisen. Und dabei sind auch eher ungewöhnliche Termine angesetzt.

Bundestagswahl 2013: Die Politiker auf Wahlkampftour
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Bundestagswahl 2013: Die Politiker auf Wahlkampftour

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Die Sonne brennt heiß im Bayerischen Wald. Doch für den SPD-Kanzlerkandidaten geht es hoch hinaus. Es ist Wanderzeit, und Peer Steinbrück ist mit dabei. Denn die SPD veranstaltet regelmäßig Bergauf-Touren auf die bayerischen Berge mit prominenten Gästen. Klar, dass in Zeiten des Wahlkampfes der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten idealer Gast ist.

Und so steigt Steinbrück gut behütet gegen die Sonne mit hinauf auf den 1373 Meter hohen Gipfel des Lusen. Er plaudert mit den anderen Tour-Gästen, lässt schöne Bilder machen und gönnt sich in der Pause ein kühles Weizenbier. Auch so kann Wahlkampf sein.

Kühl wurde es auch bei einem Wahlkampftermin für Jürgen Trittin in dieser Woche — allerdings eher im negativen Sinn. Denn der Spitzenkandidat der Grünen war bei seiner Wahlkampftour im Kreis Göttingen im Paddelboot auf der Werra unterwegs. Und was zunächst idyllische Bilder lieferte, endete am Ende im Wasser. Denn das Kanu kenterte wegen eines Fehlers beim Anlegemanöver — und mit ihm Trittin und sein Team. Völlig durchweicht musste er schließlich an Land schwimmen. Doch zum Glück wurde durch das Missgeschick niemand verletzt.

Dirgenten, Müllfahrer und Fluthelfer

Union und FDP gehen es in diesen Tagen dagegen noch recht ruhig an, wenn es um den Wahlkampf geht. Kanzlerin Angela Merkel war genau wie ihr Verkehrsminster Peter Ramsauer vor wenigen Tagen in den Flutgebieten unterwegs, und dann ging es ab an die Küste zum klassischen Wahlkampfauftritt: Bad in der Menge, Hände schütteln, Autogramme schreiben, Erinnerungsfotos machen lassen und reden. Aber Hauptsache nah dran an den Menschen.

Die Nähe zu den Wählern suchen aber auch andere Politiker. Renate Künast von den Grünen besuchte eine Bürgerinitiative, Horst Seehofer dirigierte beim Tag der Franken, und Gregor Gysi informierte sich im Rostocker Darwineum.

Mit angepackt hat dagegen schon Anfang Juli Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt — in dem sie eine Mülltour mitfuhr. Ganz nach dem Motto: Je ausgefallener, umso öffentlichkeitswirksamer. Das mögen sich auch Steinbrück und Trittin gedacht haben, und mancher Spitzenpolitiker wird diesem Beispiel in den nächsten Wochen sicherlich folgen.

(das)
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