Ärger bei der SPD Wahlplakate sind nicht wasserfest

Düsseldorf · Wenige Tage nachdem SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück die Wahlplakate seiner Partei vorgestellt hat, ist ein Problem aufgetaucht: Sie sind nicht wasserfest. Beim ersten Regen weichen sie auf und fallen ab. Die Partei geht gegen das Unternehmen aus Hilden vor, das die Plakate lieferte.

 Nicht wasserfest: Unter anderem die Plakate für die Landtagswahl in Hessen sollen betroffen sein.

Nicht wasserfest: Unter anderem die Plakate für die Landtagswahl in Hessen sollen betroffen sein.

Foto: dpa, Roland Holschneider

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück war gut gelaunt, als er Anfang dieser Woche die Wahlkampfplakate seiner Partei präsentierte. Mit einer forschen Anti-Merkel-Kampagne ("Beste Regierung seit der Einheit..?") wollten die Sozialdemokraten beim Wähler punkten. Doch ausgerechnet mit Plakaten hat die Partei plötzlich massive Probleme: In einem internen Schreiben der Wahlkampfzentrale, das unserer Zeitung vorliegt, heißt es, die Qualität der ausgelieferten Plakate sei "mangelhaft und entspricht nicht der vertraglichen Vereinbarung". Weiter heißt es: "Obwohl uns zugesichert worden ist, dass die ,Eco-Wave-Plakate' nassfest sind, halten sie Regen nicht stand, weichen auf und fallen ab." Zudem sei die Lochung fehlerhaft.

Betroffen sind dem Schreiben zufolge neben den Plakaten der einzelnen Wahlkreiskandidaten auch sogenannte Themen-Plakate sowie diejenigen, die SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück selbst zeigen. Auch Plakate für die Landtagswahl in Hessen sollen unbrauchbar sein.

Die Sozialdemokraten hatten auf die sogenannten Eco-Wave-Plakate als umweltfreundliche Alternative zu den sonst üblichen Hohlkammerplakaten gesetzt.

In einer Telefonkonferenz mit Generalsekretärin Andrea Nahles sei das Problem ausführlich besprochen worden. Detailliert listet das Wahlkampfteam auf, wie sich die Ortsverbände verhalten sollen: abgefallene Plakate per Foto dokumentieren und anschließend aufbewahren, Rechnungen nicht bezahlen, Ersatzbeschaffung ankündigen, Mahnbescheiden widersprechen.

"Wir gehen juristisch gegen den Lieferanten vor", heißt es in der E-Mail weiter. Geliefert hat die Plakate das Hildener Unternehmen Kompla. Geschäftsführerin Silke Lahnstein wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen äußern, bestätigte lediglich, dass auch sie einen Anwalt eingeschaltet habe.

Der politische Gegner macht derweil aus seiner Schadenfreude angesichts des neuerlichen Debakels keinen Hehl: "Die SPD kann einem fast leidtun", frotzelte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU). "Erst den falschen Kandidaten, dann die falschen Themen und jetzt noch die falschen Plakate. Arme alte Tante SPD."

(RP)
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