SPD-Vorsitzende wider Willen? Saskia Esken hält sich späteren Wechsel ins Kabinett offen

Analyse | Berlin · Die SPD frischt ihre Parteispitze auf. Für den 69-jährigen Walter-Borjans kommt der 43 Jahre alte Klingbeil. Der Soldatensohn soll auch dafür sorgen, dass ein Kanzler Scholz von unkontrollierten Sprengsätzen der alten und neuen Co-Vorsitzenden Esken verschont bleibt.

 Der bisherige Generalsekretär Lars Klingbeil und Saskia Esken sollen die künftige SPD-Doppelspitze bilden

Der bisherige Generalsekretär Lars Klingbeil und Saskia Esken sollen die künftige SPD-Doppelspitze bilden

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Pressekonferenz zur Neuaufstellung der SPD beginnt mit einer Überraschung. Wo steckt der designierte Vorsitzende? Von Lars Klingbeil ist im Atrium des Willy-Brandt-Hauses weit und breit nichts zu sehen, als Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken aufmarschieren. Klingbeil hat da schon einen Solo-Auftritt absolviert. Am Vormittag erzählt der Bayern-München-Fan nach seiner einstimmigen Nominierung durch die Spitzengremien routiniert wie ein Fußballprofi in einem Youtube-Video, wie sehr er sich geehrt fühlt, wie geeint die SPD sei, er aber noch viel vorhabe: „Ein Wahlsieg reicht mir nicht.“ Klingbeils Stärke ist, dass er sympathisch rüberkommt, gute Bilder produziert. Gerade organisiert er federführend die Ampel-Gespräche mit Grünen und FDP.