Konzern rief zur Wahl Merkels auf Trittin kritisiert "Tengelmann-Lobbyismus"

Berlin · Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin hat den Aufruf des Handelskonzerns Tengelmann zur Wahl der CDU von Kanzlerin Angela Merkel als Ausdruck von Lobbyismus in der Politik kritisiert.

 Das ist der Stein des Anstoßes: die Tengelmann-Anzeige.

Das ist der Stein des Anstoßes: die Tengelmann-Anzeige.

Foto: afp, JOHANNES EISELE

Auf dem "Wahlkampfhöhepunkt" der Grünen am Freitagabend in Berlin brachte Trittin indirekt auch einen Boykott des Konzerns ins Gespräch. Ob Tengelmann eigentlich wolle, dass dort nur noch CDU-Wähler einkaufen, fragte Trittin auf der Veranstaltung. "Eine Idee wäre das ja", fügte er noch hinzu.

Das Unternehmen hatte am Freitag in großformatigen Anzeigen im Düsseldorfer "Handelsblatt" für Merkel geworben. Dies sei eine Entscheidung des Inhabers, sagte eine Unternehmenssprecherin dazu auf Anfrage. Dieser habe damit seinen politischen Standpunkt zum Ausdruck bringen wollen. Zur Tengelmann-Gruppe gehören unter anderem die beiden Supermarktketten Kaiser's und Tengelmann, der Textildiscounter KiK sowie die OBI-Baumärkte.

In der Anzeige sind auf einem gemalten Stimmzettel drei stilisierte Hände mit einem "Stinkefinger" und einer aus den Fingern geformten Raute zu sehen - Gesten, die symbolisch für Merkel und ihren SPD-Herausforderer Peer Steinbrück stehen. Darunter steht der Satz "Im Zweifel für die Raute".

Steinbrück hatte sich mit dem "Stinkefinger" vor kurzem bei einem speziellen Interview für das Magazin der "Süddeutschen Zeitung" ablichten lassen, bei dem die Befragten mit Gesten statt Worten antworten müssen. Die in Rautenform gehaltenen Finger sind eine typische Geste Merkels bei Reden und Auftritten.

(AFP)
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