Balanceakt in der Politik Warum Kompromisse gut sind – und trotzdem unbeliebt

Analyse | Düsseldorf · Die Regierungsbildung läuft. In diesen Tagen müssen Politiker ihre Fähigkeit zum Ausbalancieren beweisen. Doch was ist ein gutes Ergebnis, was ist der Unterschied zum Kuhhandel, und was haben Nichtwähler damit zu tun?

 Robert Habeck (l-r), Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen steht neben Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP

Robert Habeck (l-r), Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen steht neben Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und Christian Lindner, Parteivorsitzender der FDP

Foto: dpa/Michael Kappeler

Nun geht es also ans Eingemachte. Die Parteien müssen sich zur Regierungsbildung auf gemeinsame Ziele einigen. Die erste Etappe ist geschafft, jetzt können die eigentlichen Koalitionsverhandlungen beginnen. Das bedeutet: SPD, Grüne und FDP müssen abrücken von dem, was sie in ihren Wahlprogrammen als Maximalforderungen aufgeschrieben haben – zumindest in Teilen. Vernünftigen Ausgleich widersprüchlicher Interessen nennt man das in der Theorie. Und natürlich geht es in der Politik nicht ohne Kompromisse. Doch in der Praxis können sie wehtun – und dem Ansehen schaden, wenn die Verhandler nicht nur Nebensächlichkeiten aufgeben müssen, sondern Forderungen, an denen ihre Identität hängt. Und für die sie gewählt wurden.