Schwarz-Gelb, Schwarz-Rot und Rot-Rot-Grün So könnten die Regierungsmannschaften aussehen

Berlin (RP). Schon vor der Bundestagswahl wurde über die Minister künftiger Koalitionen spekuliert. Parteiflügel, regionale Aspekte und der Proporz der Geschlechter spielen eine wichtige Rolle. Unsere Redaktion hat plausible Kabinettslisten für Schwarz-Gelb, Schwarz-Rot und Rot-Rot-Grün erstellt.

So könnte ein Rot-Rot-Grünes Kabinett aussehen
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Wer die Nummer eins im Staate wird, muss als ersten Akt sofort starke Personen an sich binden. Diesen Rat des italienischen Staatstheoretikers Niccolò Machiavelli dürfte auch Angela Merkel (CDU) beherzigen, wenn sie nach der Bundestagswahl aller Wahrscheinlichkeit als Kanzlerin bestätigt wird. Ihre Wunschkonstellation ist ein Bündnis mit der FDP. Aber auch die große Koalition ist bei entsprechendem Wahlausgang denkbar.

Bei einem Bündnis mit der FDP geht das Außenressort an den Chef-Liberalen Guido Westerwelle. In einer großen Koalition hieße der Chef des Auswärtigen Amts weiterhin Frank-Walter Steinmeier (SPD). Diese beiden Politiker würden auch die ihren Parteien zustehenden Ressorts besetzen. Hinzu käme CSU-Chef Horst Seehofer, der die christsozialen Minister bestimmt. In unserem fiktiven rot-rot-grünen Bündnis, das für 2009 eigentlich ausgeschlossen ist, gilt dasselbe Prinzip. Hier wären die Grünen und die Linkspartei am Zug.

In den realistischeren Varianten erhält bei Schwarz-Gelb die FDP vier, die CSU drei Ressorts. In einer möglichen großen Koalition muss die SPD nach derzeitiger Lage zwei ihrer acht Ressorts an die CDU (bisher sechs) abgeben, die CSU bliebe bei drei.

In einer Koalition aus CDU/CSU und FDP gelten neben Merkel und Westerwelle die Politiker Wolfgang Schäuble (CDU), Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Thomas de Maizière (CDU), Hermann Otto Solms (FDP), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Ursula von der Leyen (CDU), Ilse Aigner (CSU) und auch Annette Schavan (CDU) als gesetzt. In der großen Koalition dürfen sich neben den genannten Unionspolitikern die Sozialdemokraten Peer Steinbrück, Olaf Scholz, Sigmar Gabriel und Ulla Schmidt berechtigte Hoffnungen auf einen Kabinettssitz machen.

Neulinge könnten im schwarz-gelben Bündnis der CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla, der Unionsfraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen sowie der CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer sein. Auch der Außenpolitiker Eckart von Klaeden (CDU) und Josef Hecken, der Chef des Bundesversicherungsamts, gelten als ministrabel. Bei der SPD dürfte auf jeden Fall ein Platz für die Linke Andrea Nahles bereitstehen.

Probleme könnte der mutmaßliche Abgang von CDU-Verteidigungsminister Franz Josef Jung bereiten. In diesem Fall hätte die hessische CDU keine Person mehr an Bord. Doch hier könnte Merkel den Deutschland zustehenden Kommissarsposten vergeben — an den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). Genauso möglich ist es aber auch, dass sie ihren Rivalen auf Druck des Landesverbands ins Kabinett holen muss — als Finanz- oder Wirtschaftsminister.

(RP)
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