Schattenkabinett Merkels Minister - wer geht, wer kommt

Berlin · Die Prognosen für die Bundeskanzlerin sind günstig, dass sie das schwarz-gelbe Bündnis über den Wahltag am 22. September hinaus fortsetzen kann. Ein kleiner Blick voraus, wie ein drittes Kabinett Merkel aussehen könnte.

Gegner beklagen, die Kanzlerin werde im Umgang mit politischen Problemen Helmut Kohl immer ähnlicher: aussitzen, schweigen, weitermachen. Nach aktuellen Umfragen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie über die Bundestagswahl hinaus Kanzlerin bleibt und sich damit auch bei der Dauer ihrer Amtszeit Helmut Kohl nähert. Trotz aller Schwierigkeiten will Merkel mit der FDP weiterregieren.

Wenn die Liberalen es über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, kann die Union angesichts eigener guter Werte nochmals mit den Liberalen koalieren. Diese würden dann aber ein oder zwei Kabinettsposten abgeben müssen. Mit drei Ministern wären sie auf Augenhöhe mit der CSU. Der CDU könnte neu das Innenministerium (bisher CSU), das Entwicklungshilfeministerium oder auch das Gesundheitsministerium (beide FDP) zufallen.

Einem dritten Kabinett Merkel wird Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner sicher nicht mehr angehören. Sie sieht ihre Zukunft in Bayern und will eines Tages Horst Seehofer als erste Frau auf dem Chefsessel in der bayerischen Staatskanzlei beerben. Familienministerin Kristina Schröder gilt als glücklos auf ihrem Posten. Der jungen Mutter wird nachgesagt, dass sie nicht noch einmal antreten will.

Wer beerbt Friedrich, Bahr und Niebel?

Bei den Liberalen gilt als ausgemacht, dass Dirk Niebel auf das Entwicklungshilfeministerium verzichten muss. Auch Gesundheitsminister Daniel Bahr könnte gezwungen sein, seinen Posten zu räumen, wenn die Liberalen nur knapp über der Fünf-Prozent-Hürde landen. Der CSU-Mann Hans-Peter Friedrich gilt zwar weiterhin als ministrabel, ist im Innenressort aber erkennbar nicht zu Hause.

Spannend wird, wer die frei werdenden Jobs kriegt. Für das Familienministerium laufen sich von der CSU die Abgeordnete Dorothee Bär und Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer warm. Auch Markus Söder könnte nach Berlin wechseln und dort Aigner beerben. Als möglich gilt, dass ein eigenes Energieministerium eingerichtet wird. Kandidaten für diesen Posten sind Umweltminister Altmaier oder Wirtschaftsminister Rösler.

(may- / qua)
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