Vor dem Hintergrund der Debatte über Pädophilie Jürgen Trittin greift die Union

Hamburg · Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin hat vor dem Hintergrund der Pädophilie-Debatte die Union scharf kritisiert. Die Grünen hätten im Bundestag 14 Jahre dafür kämpfen müssen, "dass Vergewaltigungen in der Ehe endlich unter Strafe gestellt werden."

 Jürgen Trittin kritisiert die Union.

Jürgen Trittin kritisiert die Union.

Foto: dpa, Bodo Marks

Das sagte Trittin dem "Hamburger Abendblatt" vom Freitag. Dafür, dass Kinder nicht geschlagen werden dürften, habe die Partei 17 Jahre lang gekämpft, "alles gegen die Union und gegen deren Politiker wie zum Beispiel Gerda Hasselfeldt", sagte Trittin an die Adresse der Kritiker in der Pädophilie-Diskussion.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass Trittin 1981 für ein kommunalpolitisches Programm der Alternativen-Grünen-Initiativen-Liste (AGIL) verantwortlich gezeichnet hatte, in dem diese in Göttingen Straffreiheit für gewaltfreie sexuelle Handlungen mit Kindern gefordert hatte.

Die Grünen sehen sich seit mehreren Monaten mit Vorwürfen konfrontiert, sie hätten Pädophilen-Organisationen in den 1980er Jahren unterstützt und teilweise ihre Forderungen mitgetragen.

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt hatte Trittin den Rückzug von der Spitzenkandidatur der Grünen nahegelegt. Trittin selbst bezeichnete die in dem damaligen Programm vertretene Position als falsch, verwies aber auch darauf, dass sich die Grünen davon längst distanziert hätten.

Dem "Hamburger Abendblatt" sagte er nun erneut, die Grünen hätten "diese Fehler vor fast einem Vierteljahrhundert erkannt und korrigiert". Die Vorwürfe würden "ohne Rücksicht auf Wahltermine und Personen" aufgeklärt.

(AFP)
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