Stopp der Leihstimmenkampagne Horst Seehofer verteilt Ratschläge an die FDP

Berlin/München · CSU-Chef Horst Seehofer empfiehlt der FDP, ihre Leihstimmenkampagne aufzugeben. "Ich rate uns allen, sich in den letzten Stunden vor der Bundestagswahl mit dem politischen Gegner auseinanderzusetzen und sich nicht gegenseitig die Stimmen streitig zu machen."

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Foto: dpa, Maurizio Gambarini

Das sagte Seehofer der "Welt" (Online). "Es gibt in Deutschland ein ausreichendes liberales Wählerpotenzial von deutlich über fünf Prozent. Mit den richtigen Themen und dem richtigen Stil kann die FDP ihr eigenes Potenzial auch ausschöpfen", sagte der bayerische Ministerpräsident.

Seehofer erinnerte daran, dass die FDP bei der Landtagswahl in Bayern mit einer ähnlichen Taktik gescheitert sei. "Wir als Union sollten bei unserem Kurs bleiben und um jede Erststimme und jede Zweitstimme kämpfen - mit unseren eigenen Zukunftsvorstellungen insbesondere in Abgrenzung zu Rot-Grün", sagte er. Seehofer betonte: "Wir wollen keine große Koalition."

Eine Zusammenarbeit mit der eurokritischen AfD schloss Seehofer kategorisch aus. "Union und AfD werden in keinem Fall gemeinsame Sache machen", sagte er. "Es wäre verantwortungslos, sich auf die AfD und ihre Anti-Euro-Parolen einzulassen." Ein Zurück zur D-Mark finde mit der CSU nicht statt, bekräftigte Seehofer.

Derweil hat FDP-Chef Philipp Rösler das Werben seiner Partei um Leihstimmen aus der Union verteidigt. Die FDP vertrete die Zweitstimmenkampagne zur Bundestagswahl sehr selbstbewusst, sagte Rösler der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag. "Uns geht es um Inhalte." Zu Kritik unter anderem von den Jungen Liberalen, dies sei Anbiederung, sagte Rösler: "Das sehe ich anders."

Auf die Postwurfsendungen der Union, in denen diese um beide Stimmen bei der Bundestagswahl wirbt, reagierte Rösler zudem gelassen. "Postkartenaktionen gehören zum Wahlkampf", sagte er der Zeitung. "Das machen wir auch."

(dpa)
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