Frauen in der Politik Hat Baerbocks Kandidatur der Sache der Frauen genützt oder geschadet?

Analyse | Düsseldorf · Bei den Triellen stand sie selbstbewusst in der Mitte: Annalena Baerbock hat sich die Kanzlerkandidatur zugetraut und ist im entscheidenden Moment vor einen Mann getreten. Doch aus Sicht des Feminismus gibt es auch Kritik.

 Die Grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und der Grüne Spitzenkandidat Robert Habeck.

Die Grüne Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und der Grüne Spitzenkandidat Robert Habeck.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Es schien zwingend am Tag ihrer Kür: Die beiden Vorsitzenden der Grünen hatten sich hinter verschlossenen Türen geeinigt, dass Annalena Baerbock es wagen sollte. Und so übernahm eine Frau die erste Kanzlerkandidatur der Grünen und wurde anfangs von besten Umfragewerten getragen. Mit einem „Annalena, die Bühne gehört dir“ hatte ein Mann ihr das politische Feld überlassen, und die Öffentlichkeit schien bereit für die nächste Frau im Kanzleramt. Diesmal hätte es eine junge Politikerin  werden können, die sich nicht scheut, ihre Kinder zu erwähnen, die  nicht in Hosenanzüge steigt, um ihr Frausein zu verbergen, die Positionen zu Afghanistan, Geldwäsche oder Steuerpolitik genauso selbstbewusst vertritt, wie sie Kinderarmut anprangert.