Egloff übernimmt Verantwortung für Verluste Hamburger SPD-Chef tritt zurück

Hamburg (RPO). Einen Tag nach der historischen Wahlschlappe der SPD bei der Bundestagswahl ist der Vorsitzende der Hamburger SPD, Ingo Egloff, zurückgetreten. Als Landesvorsitzender trage er die politische Verantwortung für die schlimme Niederlage der Hamburger SPD bei der Wahl, erklärte Egloff am Montag. Olaf Scholz wird als möglicher Nachfolger gehandelt.

 Ingo Egloff (SPD) erklärte seinen Rücktritt.

Ingo Egloff (SPD) erklärte seinen Rücktritt.

Foto: AP, AP

Es komme nun darauf an, die Wahl zu analysieren und aufzuarbeiten, sagte Egloff am Montag in der Hansestadt. Der Rechtsanwalt war seit zweieinhalb Jahren Landeschef der Sozialdemokraten.

Die SPD hatte am Sonntag drei der sechs Wahlkreise in der Stadt an die CDU abgeben müssen, darunter auch den von Egloff in Hamburg-Wandsbek. Katastrophal schnitten die Sozialdemokraten zudem im traditionell roten Stimmbezirk Hamburg-Eimsbüttel ab, in dem sie sogar als dritte Kraft hinter die Grünen zurückfielen. Dort hatte ein parteiinterner Putsch des etablierten SPD-Kandidaten viele Stimmen gekostet. Auch bei den Zweitstimmen lag die Union, wenn auch knapp, mit 27,9 Prozent über dem Ergebnis der SPD mit 27,4. Bei der Wahl 2005 erreichten die Sozialdemokraten noch 38,7 Prozent.

"Der Landesverband hat trotz einer schwierigen Lage hervorragend gekämpft. Am Einsatz unserer Mitglieder und unserer Mitarbeiter hat es nicht gelegen", sagte Egloff, der am Montagabend in der Sitzung des Landesvorstands den Parteifreunden seinen Rücktritt erklären wollte.

Olaf Scholz möglicher Nachfolger

Als Nachfolger wird in Hamburg bereits der frühere SPD-Bundesarbeitsminister Olaf Scholz gehandelt, der seinen Wahlkreis im Bezirk Altona verteidigen konnte.

Der Landesvorstand der Hamburger SPD wollte am Montagabend über die Nachfolge beraten. Aus Parteikreisen verlautete, dass Scholz als neuer Landesvorsitzender vorgeschlagen werden solle.

(AP/AFP)
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