Forsa-Umfrage Für viele Bürger ist die Bundestagswahl schon entschieden

Hamburg · Die Mehrheit der Deutschen glaubt, den Ausgang der Bundestagswahl schon zu kennen. Die Prognose für die SPD sieht düster aus. Allerdings wird die Fortsetzung der Großen Koalition favorisiert.

 Laut Forsa-Umfrage glauben drei Viertel der Bundesbürger, dass die Bundestagswahl schon entschieden ist.

Laut Forsa-Umfrage glauben drei Viertel der Bundesbürger, dass die Bundestagswahl schon entschieden ist.

Foto: dpa

Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag des "Sterns" hervor. Demnach gehen mehr als drei Viertel der Bundesbürger — nämlich 76 Prozent — davon aus, dass die Bundestagswahl schon entschieden sei und die SPD nicht mehr stärkste Partei werden kann. Nur 19 Prozent meinen, dass die SPD dies noch schaffen könnte — darunter 25 Prozent der eigenen Anhänger.

Im Mai, als schon einmal nach den Chancen eines SPD-Wahlsiegs, nach Wechselstimmung und Koalitionspräferenzen gefragt worden war, hatten noch 30 Prozent prognostiziert, dass die SPD als stärkste Partei den Kanzler stellen wird — darunter 39 Prozent der eigenen Anhänger.

Nur noch 35 Prozent aller Befragten machen derzeit eine Wechselstimmung in der Bevölkerung aus — im Mai waren es noch 40 Prozent, im März sogar 59 Prozent. Eine Mehrheit von 60 Prozent glaubt nicht, dass sich die meisten Deutschen momentan einen Wechsel in der Regierungsverantwortung wünschen.

Lediglich ein Wert bleibt seit Mai konstant: 25 Prozent der Befragten präferieren nach wie vor eine Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD. Nur noch 19 Prozent — vier Prozentpunkte weniger als im Mai — wünschen sich eine aus Union und FDP. Obwohl eine Mehrheit für Schwarz-Gelb durchaus möglich geworden ist, sprechen sich die meisten Befragten für die Fortsetzung der Großen Koalition aus — darunter am häufigsten die Anhänger von Union (38 Prozent) und SPD (33 Prozent).

Ein Bündnis von Union, FDP und Grünen befürworten zehn Prozent, drei Punkte mehr als im Mai. Eine rot-rot-grüne Koalition aus SPD, Linken und Grünen wird mittlerweile wieder von 16 Prozent der Deutschen favorisiert — im Mai waren es nur elf Prozent. Lediglich sieben Prozent der Befragten würden eine Ampel aus SPD, FDP und Grünen gutheißen. Insgesamt zwölf Prozent — darunter mit 39 Prozent die meisten AfD-Anhänger — könnten sich auch eine andere Koalition vorstellen.

Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 17. und 18. August 2017 im Auftrag des Magazins "Stern" 1008 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.

(beaw)
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