Ergebnisse der Kleinparteien Serdar Somuncu holt in Berlin 7,2 Prozent

Düsseldorf · Rund 5 Prozent der Wähler haben sich am Sonntag für eine Partei entschieden, die nicht im Bundestag vertreten sein wird. Trotzdem erzielten Kleinparteien in einigen Wahlkreisen beachtliche Ergebnisse. In einem Wahlkreis ging es völlig verrückt zu.

 Bundeskanzler ist Serdar Somuncu nicht geworden — für 7,2 Prozent in seinem Wahlkreis hat es immerhin gereicht.

Bundeskanzler ist Serdar Somuncu nicht geworden — für 7,2 Prozent in seinem Wahlkreis hat es immerhin gereicht.

Foto: dpa, fis pat

Der Mann, der sonst als Kabarettist arbeitet, hat immerhin die AfD und die FDP hinter sich gelassen. 7,2 Prozent holte Serdar Somuncu als Direktkandidat für die Satire-Partei "Die Partei" in seinem Berliner Wahlkreis. Der Vertreter der AfD schaffte nur 6,1 Prozent, der von der FDP sogar nur 3,1 Prozent. Wenn es einen Wahlkreis gibt, der keine Rückschlüsse zulässt auf das Ergebnis im Rest des Landes, dann ist es dieser Wahlkreis 83, Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost. 65 Prozent haben ihre Zweitstimme der Linken, den Grünen oder der SPD gegeben. Den Wahlkreis holte Canan Bayram von den Grünen mit 26,3 Prozent.

Doch nur selten konnten Vertreter von Kleinparteien bei der Bundestagswahl solche Erfolge erzielen wie Serdar Somuncu in Berlin. Nur 5 Prozent der Wähler haben sich mit ihrer Zweitstimme für eine der Parteien entschieden, die nicht im neuen Bundestag sitzen wird. Knapp an der Fünf-Prozent-Hürde sind diese nicht gerade gescheitert. Am erfolgreichsten waren noch die "Freien Wähler" und "Die Partei", die jeweils 1 Prozent der Zweitstimmen holten, danach folgt die Tierschutzpartei mit 0,8 Prozent.

Die einst deutlich stärkere NPD holte lediglich 0,4 Prozent. Die Piratenpartei hat auch bessere Zeiten erlebt und erreichte ebenfalls 0,4 Prozent. Nur die CDU und die SPD verloren mehr Prozentpunkte als die vor einigen Jahren so erfolgreiche Digital-Partei. Die Marxistisch-Leninistische Partei schaffte trotz vieler Plakate nur 0,1 Prozent, die V-Partei³, eine Partei für Tierschutz und vegetarische und vegane Ernährung, erreichte auch nur 0,1 Prozent. Die wenigsten Stimmen holte die libertäre "Partei der Vernunft", die gerade einmal 532 Zweitstimmen holte.

Doch neben der "Partei" machten auch einige wenige andere Mini-Parteien mit Erfolgen in einzelnen Wahlkreisen von sich Reden. 11,7 Prozent der Erststimmen holten die "Freien Wähler" in Landshut. In Bayern ist diese Partei traditionell stark und dort sogar im Landtag vertreten. Der Direktkandidat der NPD holte im Wahlkreis "Börde — Jerichower Land" in Sachsen-Anhalt 6,6 Prozent der Stimmen. Das wäre im Wahlkreis "Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost" nicht passiert. Dort war die NPD nicht einmal angetreten.

(seda)
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