Partei erreicht laut "Politbarometer" nur noch zehn Prozent Die Grünen fallen ins Umfrage-Tief

Mainz · Auch nach dem TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück zeichnet sich laut einer aktuellen Umfrage kein Stimmungswechsel in der Wählergunst ab.

2013: Diese Parteien treten zur Bundestagswahl an
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Gut zwei Wochen vor der Bundestagswahl kann Schwarz-Gelb weiter auf eine knappe Mehrheit hoffen, wie das am Donnerstag in Mainz veröffentlichte ZDF-"Politbarometer" ergab. Verluste mussten in der Umfrage nur die Grünen hinnehmen. In der Liste der zehn beliebtesten Politiker konnte sich Steinbrück deutlich verbessern.

Die Union kam bei der Sonntagsfrage unverändert auf 41 Prozent. Die SPD verharrte bei 26 Prozent, die FDP bei sechs Prozent. Die Linke legte um einen Prozentpunkt auf acht Prozent zu. Die Grünen gaben dagegen um zwei Punkte nach und verzeichneten mit zehn Prozent ihren schlechtesten Wert in der Umfrage seit November 2009. Die Euro-kritische Alternative für Deutschland (AfD) erreichte unverändert drei Prozent.

Damit hätte weiterhin eine Koalition aus CDU/CSU und FDP eine knappe rechnerische Mehrheit, die jedoch allein schon wegen der Fehlerbereiche in Umfragen auf wackligen Füßen steht. Rot-Grün wäre hingegen deutlich von einer eigenen Mehrheit im Parlament entfernt. Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Wahl lieber im Kanzleramt sähen, nannten 59 Prozent Merkel und 30 Prozent Steinbrück (jeweils minus eins).

Steinbrück legt in der Beliebtheit zu

Bei der Bewertung der zehn Top-Politiker erzielte das politische Spitzenpersonal meist bessere Werte als noch Ende August. Das deutlichste Plus verzeichnete Steinbrück: Auf einer Skala von plus fünf bis minus fünf rückte der SPD-Kanzlerkandidat mit einem Wert von 0,9 (zuvor 0,3) auf Platz vier vor. Souverän auf Platz eins rangiert allerdings weiter Merkel mit einem ebenfalls verbesserten Wert von 2,4 (zuvor 2,0), gefolgt von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, die mit Werten von 1,4 und 1,2 ebenfalls besser bewertet wurden als zuletzt.

Auch im eigenen Lager legten Merkel und Steinbrück zu: Die Kanzlerin erreichte bei den Unionsanhängern einen Durchschnittswert von 4,0 (zuvor 3,8). Steinbrück wurde von den SPD-Anhängern mit 3,0 statt zuvor 2,2 bewertet.

In der Debatte um einen möglichen Militärschlag in Syrien lehnte eine deutliche Mehrheit der Befragten ein bewaffnetes Eingreifen der USA ab. Nur 22 Prozent sprachen sich für eine militärische Intervention der USA in Syrien aus, nachdem dort Giftgas eingesetzt worden war. 70 Prozent waren gegen einen solchen Militärschlag. Gleichzeitig erwarteten aber 65 Prozent, dass die USA demnächst militärisch in Syrien eingreifen werden.

Für das ZDF-"Politbarometer" befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen in dieser Woche telefonisch 1296 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

(AFP)
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