Fotos Die größten Niederlagen der SPD
Bei der Bundestagswahl 2013 hat die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Peer Steinbrück nur wenige Prozentpunkte mehr holen können als die 23 Prozent bei ihrem historischen Tiefpunkt 2009. Am späten Wahlabend sind es nun 25,6 Prozent - eine weitere Schlappe für die Sozialdemokraten.
Auch bei der Bundestagswahl 2009 mussten die Genossen eine bittere Niederlage hinnehmen. Nach vier Jahre Großer Koalition holte die SPD gerade einmal 23 Prozent der Stimmen. Dem damaligen Kanzlerkandidaten Frank Walter Steinmeier und dem Parteivorsitzenden Franz Müntefering war die herbe Enttäuschung deutlich anzusehen, als sie am Tag nach dem Debakel zur Sitzung des SPD-Vorstandes zusammenkamen.
Sichtlich enttäuscht wirkte auch Gerhard Schröder2005 bei seiner Ansprache in der SPD-Parteizentrale. Obwohl seine Partei im Endspurt des Wahlkampfes noch massiv aufgeholt hatte, reichte es nicht zur dritten Kanzlerschaft.
Dabei war der "Medienkanzler" beim Weg zur Elefantenrunde noch ganz siegessicher. Die TV-Sendung ist inzwischen ein Stück Zeitgeschichte, denn Schröder polterte drauf los, griff Merkel und auch die Moderatoren an. Letztlich entschied sich seine Partei für eine Zukunft in der Großen Koalition – und gegen Schröder.
Vorausgegangen war der Wahl 2005 die von Schröder gestellte Vertrauensfrage. Wie beabsichtigt verlor er diese, und der Weg für Neuwahlen war frei. Das Foto zeigt den Sozialdemokraten bei der entscheidenden Stimmabgabe am 1. Juli 2005 im Bundestag.
Er hatte 1990 keine Chance gegen den "Kanzler der Einheit": Oskar Lafontaine. Während Helmut Kohl als Amtsinhaber eine entscheidene politische Rolle beim Weg zur deutschen Einheit gespielt hatte, hatte der damalige SPD-Kandidat und heutige Linken-Politiker Oskar Lafontaine das Nachsehen. Seine Warnung vor den Kosten, die die Einigung mit sich bringen dürfte, verhallte und traf nicht die Stimmung in der Bevölkerung.
Als Ministerpräsident von NRW war Johannes Rau erfolgreich und beliebt. Doch bei der Bundestagswahl 1987 konnte er nichts gegen seinen Kontrahenten, Amtsinhaber Helmut Kohl, ausrichten – obwohl der CDU-Politiker bereits als angeschlagen galt. Die Bilanz der SPD: Sie erhielt 37 Prozent der Wählerstimmen.
Viel schwerwiegender aber dürfte für die SPD und Helmut Schmidt das Jahr 1982 gewesen sein. Am 1. Oktober 1982 wird der damalige Kanzler mithilfe eines Misstrauensvotums abgewählt. Hier ist Helmut Kohl bei seiner Rede vor der Abstimmung über das Misstrauensvotum zu sehen.
Am 17. Dezember 1982 schließlich stellte Helmut Kohl die Vertrauensfrage (das Foto zeigt den abgewählten Kanzler Schmidt bei der Stimmenabgabe). Kohl erhielt wie angestrebt keine Mehrheit, der Weg für Neuwahlen war frei. 1983 schließlich wurde der CDU-Vorsitzende unter Schwarz-Gelb Bundeskanzler.
Vorausgegangen war den zwei Voten im Bundestag der Bruch der sozialliberalen Koalition, die 13 Jahre gehalten hatte. Doch schwere wirtschafts- und finanzpolitische Differenzen sowie der Nato-Doppelbeschluss hatten das Bündnis rissig werden lassen. Der damalige Kanzler Helmut Schmidt (l.) und der liberale Hans-Dietrich Genscher (r., hier beim erhalt seiner Entlassungsurkunde) gaben sich gegenseitig die Schuld für das Aus der Koalition. Letztlich stürzte die FDP gemeinsam mit der CDU Schmidt durch das Misstrauensvotum.
An diesem Mann scheiterte Kanzler Willy Brandt: Günter Guillaume. Der persönliche Referent des Sozialdemokraten war als Spion des DDR-Geheimdienstes entlarvt worden. Und so trat Brandt am 6. Mai 1974 als Bundeskanzler zurück. Das Ruder übernahm ab sofort Helmut Schmidt.
Anderthalb Jahre zuvor hatte Brandt dagegen das Ruder noch einmal herumreißen können. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik stellte ein Kanzler die Vertrauensfrage, die Brand verlor, sodass Neuwahlen anstanden. Der Grund dafür: Die von der SPD verfolgte Ostpolitik hatte zu tiefen Rissen in der sozialliberalen Koalition geführt, Abgeordnete beider Parteien verließen sie. Es kam zum Patt im Bundestag zwischen den Fraktionen von SPD und FDP einerseits und CDU/CSU andererseits, sodass eine Politik-Blockade drohte. Letztlich gewann Brand dann die Neuwahlen zwei Monate später – und die Wahlbeteiligung erreichte mit 91,1 Prozent einen wahren Rekordwert.
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