Direktmandate Wieso die Linke mit weniger als fünf Prozent im Bundestag landet

Berlin · In der Nacht zum Montag ist die Linke in den Hochrechnungen plötzlich unter die Fünf-Prozent-Marke gerutscht. Dennoch braucht sich die Partei nicht um ihre Bundestagsfraktion zu sorgen.

 Gregor Gysi bei der Wahlparty der Partei Die Linke in Berlin.

Gregor Gysi bei der Wahlparty der Partei Die Linke in Berlin.

Foto: dpa/Jan Woitas

Die Linke hat mindestens drei Direktmandate bei der Bundestagswahl geholt. Sie wird deshalb auch dann im neuen Bundestag wieder in Fraktionsstärke vertreten sein, wenn sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern sollte.

Die Abgeordneten Gregor Gysi und Gesine Lötzsch in Berlin sowie Sören Pellmann in Leipzig verteidigten ihre Direktmandate, wie die Auszählung aller Stimmen in ihren Wahlkreisen ergab. Dagegen verlor die Berliner Abgeordnete Petra Pau ihr Direktmandat; und nach Auszählung fast aller Erststimmen galt das auch für das bisherige fünfte Direktmandat der Linken, ebenfalls in Berlin.

Damit ist es nun unerheblich, ob die Linke mit ihrem Zweitstimmenergebnis die Fünf-Prozent-Hürde nimmt. In den letzten Hochrechnungen von ARD und ZDF lag sie bei 4,9 Prozent. Hintergrund ist die sogenannte Grundmandatsklausel: Erreicht eine Partei drei oder mehr Direktmandate, erfolgt eine Mandatsvergabe nach Zweitstimmenergebnis, auch wenn dieses unter fünf Prozent liegt.

Wie die Linke nach dem schlechten Wahlergebnis weitermachen und sich neu aufstellen will, lesen Sie hier.

Die Linke, damals noch PDS, hat davon schon einmal profitiert: 1994 kam sie auf nur 4,4 Prozent der gültigen Zweitstimmen, bekam dann aber wegen vier Direktmandaten auch 26 Landeslistensitze.

(peng/dpa)
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