Grüne mit höchstem Frauenanteil NRW wählt 106 Männer und 49 Frauen in den Bundestag

Update | Düsseldorf · Mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen ziehen aus Nordrhein-Westfalen in den Bundestag ein. Den höchsten Frauenanteil haben die Grünen. Die SPD hat laut vorläufigem Endergebnis die Wahl in NRW gewonnen.

 In Nordrhein-Westfalen sind 12,9 Millionen Menschen wahlberechtigt.

In Nordrhein-Westfalen sind 12,9 Millionen Menschen wahlberechtigt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Nordrhein-Westfalen schickt mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen in den neuen Bundestag. Unter den insgesamt 155 Abgeordneten sind 49 Frauen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Übersicht des Landeswahlleiters hervorgeht. Der Frauenanteil steigt damit im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 von 26,8 Prozent auf 31,6 Prozent.

Die Grünen haben mit 57,1 Prozent den höchsten Frauenanteil unter den NRW-Parteien, 16 von 28 Abgeordneten sind weiblich. Zu den zwölf AfD-Abgeordneten aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland gehört wie schon vor vier Jahren keine Frau. Bei der SPD eroberten Frauen 18 der 49 Mandate. Das entspricht einem Anteil von 36,7 Prozent. Bei der CDU sind 9 der 41 Abgeordneten Frauen (22,0 Prozent), bei der FDP 3 von 19 Abgeordneten (15,8 Prozent). Jeweils drei Frauen und Männer ziehen von der Linken aus NRW in den Bundestag ein.

CDU und SPD haben sich bei der Bundestagswahl in Nordrhein-Westfalen ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Gewonnen hat laut vorläufigem Endergebnis die SPD. Sie bekam demnach  29,1 Prozent der Zweitstimmen in Nordrhein-Westfalen und wurde damit zur stärksten Kraft. Das teilte der Bundeswahlleiter am Montagmorgen nach Auszählung aller 64 Wahlkreise mit. Die CDU erreichte am Sonntag 26,0 Prozent der Zweitstimmen, die Grünen 16,1 Prozent, die FDP 11,4 Prozent, die AfD 7,3 Prozent und die Linke 3,7 Prozent.

Zuvor hatte sich bereits herauskristallisiert, dass die Wahlbeteiligung leicht gestiegen ist. Laut WDR-Prognose vom Sonntagabend lag die Wahlbeteiligung in NRW mit 77,5 Prozent etwas über der vor vier Jahren. Der Landeswahlleiter hatte bis 16.00 Uhr bei einer stichprobenartigen Umfrage einen Wert von 69 Prozent festgestellt. Bei der vorangegangenen Bundestagswahl 2017 habe der Wert zu diesem Zeitpunkt bei 68 Prozent gelegen.

So haben die Wählerinnen und Wähler in NRW gewählt:

In dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland waren 12,9 Millionen Bürger aufgerufen, ihre Stimmen zur Bundestagswahl abzugeben. Mehrere Städte hatten in den vergangenen Tagen bereits über Rekordwerte bei der Zahl der Briefwahlanträge berichtet - Dortmund zum Beispiel hatte rund 156.000 Briefwahlunterlagen ausgestellt, vier Jahre zuvor waren es nur 97.000 gewesen. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte die Wahlbeteiligung in NRW insgesamt mit 75,4 Prozent etwas unter dem bundesweiten Wert von 76,2 gelegen.

Welche Partei in welchem Wahlkreis in NRW die meisten Zweitstimmen geholt haben und in welchem die wenigsten, zeigt dieser Überblick über die Tops und Flops der Parteien in NRW.

Für Aufsehen gesorgt hatte am Wahlsonntag der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet: Er faltete seinen Wahlzettel falsch und hielt ihn beim Einwerfen so, dass seine beiden Kreuzchen bei der CDU erkennbar waren. Eigentlich sollen Wähler den Zettel im Sinne des Wahlgeheimnisses so einwerfen, dass niemand die Wahlentscheidung erkennen kann. In sozialen Netzwerken musste Laschet daraufhin Spott und Kritik einstecken.

Mehrere große Städte in Nordrhein-Westfalen haben bei der Bundestagswahl zunächst keine Probleme bei der Einhaltung der Corona-Regeln festgestellt. Es habe diesbezüglich keine besonderen Vorkommnisse gegeben, hieß es am Sonntag aus Köln, Münster, Essen, Bonn und Düsseldorf. Es seien Masken getragen und Abstände eingehalten worden. In den Wahllokalen galten aufgrund der Corona-Pandemie besondere Hygieneregeln.

(peng/bora/dpa)
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